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Dezember, 2012

  1. Filmdose Köln

    Dezember 22, 2012 by Christiane

    An einem lauen Sommerabend – würde ich gerne schreiben -aber korrekt wäre – an einem kalten, nassen Abend mitten im Dezember verschlug es mich eines Abends mit einem langjährigen Freund (auch ein Exilberliner) in die Zülpicher Straße in Köln. Entlang der Straße befinden sich viele Cafes, Bars und Restaurants. Da wir mal wieder ordentlich tratschen wollten, entschieden wir uns für die jute alte Eckkneipe. Nämlich das Theatercafe Filmdose.

    Es erinnert ein wenig an ein altes Kreuzberger Cafe. Ein bisschen verwohnt, verramscht aber genau so wie es ist, ist es auch sehr gemütlich. Da es saukalt war, suchten wir uns schnell einen der kleinen Bistrotische an der Heizung aus und zeigten und wie man das heute macht, erst einmal die Handy’s und die neusten Bilder. Schnell waren Kölsch und Pils bestellt und genauso schnell auch wieder ausgetrunken.

    Ein Blick auf die Karte und auf die großen Tafeln zeigen, dass man hier an eine kreative Namensgebung für die Gerichte gegangen ist. Cabattinis Free Willy, Tara Burger mit Leberkäs, Flammkuchen Greco, Bonanza Frühstück usw..Nun frage ich beim Schreiben, gab es auf Tara Leberkäse? War Vivien Leigh bekennende Leberkäserin?
    Sei’s drum: Diverse Salate runden das Angebot ab.

    Ich entschied mich für den klassischen Flammkuchen mit Speck, Schmand und Zwiebeln, Lukas für einen mit dem auferegenden Namen „Las Vegas“. Vermutlich wird dieser von einem scharfen Showgirl gebracht oder ein Celine Dion Song ertönt, wenn er serviert wird. Im schlimmsten Fall kommen Siegfried und Roy und zaubern ihn weg. Schauen wir mal.

    War aber nicht so – er hat anstelle des üblichen Belages noch ne Menge Putenfleisch drauf.

    Mein Flammkuchen war genau so wie ich ihn mag. Nicht zu fetter Speck, knusprig, ein wenig rauchig und süße Zwiebeln. Sehr lecker. Lukas seiner sah ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus, schien aber auch zu schmecken.

    Wie in Köln zu Standard, kam immer schön ein Kölsch nach dem anderen. Nett so…

    Im Theatercafe Filmdose gibt es auch immer Programm. An diesem (saukalten, nassen Abend – muss ich wieder mal wieder sagen) Abend spielte dann noch eine Band im Hinterzimmer. Da ich aber am nächsten morgen wieder früh raus musste, verließen wir zur angemessenen Zeit 21:15 das Cafe Filmdose und machten uns auf den Nachhauseweg. Vorbildlich, gell?

    Preislich: Mein Flammkuchen lag bei 6,50€. Guter Preis, guter Geschmack.

    Ich fand das Cafe sehr nett, auch wenn eine größere Studentengruppe doch recht laut war und so ein Mädel so ne doofe Lache hatte, dass ich mich so richtig auf meine 34qm Einsamkeitsminiwohnung gefreut habe. Da ist es wenigsten schön ruhig. Na ja, man wird ja auch nicht jünger..

    Theatercafe Filmdose
    www.filmdose-koeln.de in der Zülpicher Straße


  2. Pizzaria in Efferen Hürth

    Dezember 22, 2012 by Christiane

    Nachdem ich vor einiger Zeit, meiner Meinung nach, in dem miesten Ristorante von ganz Köln – ach was Deutschlands gegessen habe, muss ich ein gewisses natürliches Misstrauen gegenüber italienischen Restaurants aussprechen (mein Ex-Kollege Mark war ebenso über die geschmackliche Qualität entsetzt). Gerade weil Köln als die nördlichste italienische Stadt diesseits vom Arno ist, ist das nicht entschuldbar (ich meine dabei nicht meine Meinung!).

    Da aber die Auswahl in Hürth nicht gerade riesig ist (ja, ich kann auch nach Köln fahren, aber je nach Uhrzeit steht man erst einmal im Stau und wir „Kölner“ – sorry Hürther bleiben gerne im Kiez – wie ich gelernt habe), entschieden wir uns TODESMUTIG für den Italiener um die Ecke in Efferen auszuprobieren.

    Die Pizzaria befindet sich in einer Art Remise im Hinterhof und besticht durch das klare 80ziger Apricotwände, Graffiti – Kirschmöbeldesign. Perfekt passende Deckenleuchten vervollständigen das charmante, klar in seinem Jahrzehnt bleibende Ambiente.

    Mit einem lauten Buona Sera wird man sehr herzlich begrüßt. Eine kleine Tageskarte die Leckereien wie z.B. Lammkoteletts, Spagetti Vongole usw. bietet, ergänzt die Standardkarte. Die Standardkarte umfasst die bewähren Klassiker wie Spagetti Napoli, Bolognese, Buccatini Carbonara, Pizza, Calemari usw.. Keine Überraschungen aber – kein Problem. In den 80zigern wurde ja auch nicht so raffinierte Gerichte gereicht und manch Klassiker ist ja auch schön (Ich liebe z.B. Königsberger Klopse und Hühnerfrikasse).

    Schnell entschieden wir uns für unsere üblichen – ich bin neu hier und schauen wir mal ob sie dieses Gericht können, wenn ja werden wir auch andere Dinge ausprobieren – Standardgerichte Pasta Carbonara und Pizza Tonno.

    Die Pasta Carbonara wurden als Buccatini gereicht. Buccatini ist eine Art Macceroni aber irgendwie anders. Statt der üblichen Schinkensahnesauce wurde – Gott sei gedankt – gab es eine echte Crema mit feinem italienischem Speck.
    Vielleicht zur Erklärung: Mr. B. steht total auf Spagetti Carbonara – aber so wie ein schlauer Italiener sie erfunden hat: Ei, Speck, Parmesan und schwarzer Pfeffer. Mehr braucht sie nicht, mehr sollte nicht sein. Basta e Pasta.

    Sie waren sehr gut, hätten aber noch ein bisschen mehrt Pep vertragen. Aber für den Anfang – bene, bene. Meine Pizza kam sehr knusprig auf den Tisch. Nicht die üblichen 26 cm und ich habe vorher in einem Tiefkühlregal gehaust, sondern frisch und mit Liebe gemacht. Der Thunfisch (klar aus der Dose) war saftig, die Zwiebeln süß. So mag ich meine Pizza.

    Bei einer anderen Gelegenheit war ich mit drei Freunden da und sie entschieden sich für Lammkoteletts, Spagetti Vongole und ein anderes Pastagericht. Es gab eine ordentliche Portion der Koteletts und Alan scheinen sie mehr als nur gemundet haben. Er war schweigsam, wobei das vielleicht daran lag, dass er von drei tratschenden Mädels umringt war. Er wirkte zufrieden. Rossi genoss offensichtlich die Spagetti Vongole mit Petersilie und viel, viel Knoblauch. Sie rochen auch wirklich verführerisch.

    Zum Schluss wurde noch wie üblich ein Espresso oder Ramazotti angeboten. Tutti bene.

    So, mein Fazit: Die Einrichtung nun, ist nicht ganz die meine. Ich mag gerne eine Beleuchtung die es etwas heimiliger macht und der Laden ist nicht gerade Romantik pur. Aber: es sind noch echte Italiener, die echtes italienisch sprechen und sehr herzlich sind. Ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. Das Essen passt schon, Preise ok und für den kleinen Italiener um die Ecke fein. Im Sommer kann man im Hinterhof auch draussen sitzen.


  3. Taco Loco Hürth

    Dezember 22, 2012 by Christiane

    also bin ja fast körperlich entsetzt, dass es in dem geschlossenem 80ziger Jahre Hürth so was modernes wie ein mexikanisches Restaurant gibt. So etwas erwartet man doch eigentlich erst ab dem Jahr 2000 in Deutschland, oder?

    Meinem Entsetzen zum Trotz, habe ich unlängst das Taco Loco in der Luxemburger Straße in Hürth ausprobiert.
    Das Taco Loco liegt unweit der Bahnstation Hürth Hermühlheim und offeriert arriba, arriba beim betreten des Restaurants.
    Wie erwartet, sonnige Farben, Ethno-Schnick-Schnack, freundliches Personal (nicht importiert) und leider, leider Radiosender anstatt feuriger Mariachi. Aber egal, wir haben Hunger, Durst (waren mal wieder bei Ikea…) und fanden schnell ein Plätzchen im hinteren Bereich des Restaurants.

    Der Blick auf die Speisekarte bietet das übliche: Nachos, Burger, Salate, Steaks, Burrito, Taco usw..
    Wir entschieden uns schnell für einen Cheeseburger mit Pommes und die super-mega Nachos mit Käse und Hackfleisch für 9,90€. Burger 7,40.

    Schnell wurde uns das Essen gebracht. Der Burger war sehr lecker. Das Rindfleisch schmeckte so richtig schön nach Grill. Pommes mehr als genug. Die Nachos fand ich persönlich ein bisschen laff. Ich mag Hackfleisch einfach ein bisschen gewürzter. So weichte das Hack halt auch die Nachos auf macht das Ganze ein bisschen breiig. Preislich fand ich den Burger sehr fair – bei den Nachos musste ich ein bisschen schlucken. In der fernen Heimat (genau 594 KM) sind Nachos halt so ein um die 6€ Essen.

    Dennoch war ein sehr netter Abend, freundlicher und schneller Service, Essen ok…

    Mehr zum Taco Loco – die haben auch noch ein paar weitere Filialen in Köln und so unter:

    http://www.taco-loco.de/


  4. Restaurant Petite France – Berrenrather-Hof Köln

    Dezember 22, 2012 by Christiane

    Gerade mal zwei Tage war ich dem schönen Hürth als mein lieber Gatte – der sich übrigens als hervorragender Ikea-Zusammenbau-Experte für meine Ikea-Musterwohnung herausgestellt hat – mich in das Petit France ehemals Beerenrather Hof ausgeführt hat. Hört sich an als ob er das von langer recherierender Hand geplant hätte – war aber eher so, wir waren auf der Suche nach einer Deutschen Bank in Köln- als wir das kleine Eck-Restaurant entdeckt haben.
    Die Einrichtung ist so, wie ich es von einem Petit France außerhalb Frankreich erhoffe. Karierte Tischdecken, weiße Stoffservietten, Lederbänke und Stühle, große Fenster und ein freundliches Bon soir. Gut so.

    Üblicherweise sollte man wohl reservieren, vermeine ich dem Blick des Personals zu entnehmen, nachdem wir nach einem Tisch fragten. Nach ein bisschen hin und her bekamen wir auch einen schönen Platz am Ende des Restaurants. Ein Blick auf die Speisekarte offeriert plates de jour (Tageskarte, für die nicht frankophilen Leser :-), jede Menge Schneckengerichte, Flammkuchen, raffinierte Salate, gratinierte Gerichte, deftiges aus dem Elsaß. Preislich – muss man klar sagen, liegen die Preise über dem Berlin Niveau. Aber das habe ich an vielen Stellen in Köln bereits festgestellt.

    Schnell entschieden wir uns für Schneckengerichte. Ihhhh mag der eine sagen, ich sage – lecker. Bin halt von klein auf damit aufgewachsen (kulinarisch meine ich – ist halt im Süden der Nation so – ja und es gab damals auch noch Froschschenkel und die waren auch lecker). Ich wählte 6 Schnecken in Knoblauchbutter und Thomas entschied sich für einen Flammkuchen mit Schnecken.

    Mein Essen wurde klassisch im bruzzelnden Pfännchen mit Baguette serviert. Waren sehr lecker – wobei ich die im La Cocotte in Berlin bevorzuge. Da sind die Schnecken ein bisschen größer und die Knoblauchbutter intensiver, Thomas bekam einen sehr knusprigen Flammkuchen mit bestimmt einem Dutzend von den kleinen Schlingeln. Geschmacklich prima – und mal echt was anderes.

    Preislich lagen wir bei: 7€ Schneckenpfännchen, Flammkuchen mit Schnecken 9,50€. Gerne werde ich wiederkommen, da die Atmosphäre wirklich nett ist und die Karte mich doch dazu anstiftet, noch das ein oder andere zu probieren.

    Zu finden ist das Petit France bzw. Beerenrather Hof in der Berrenrather Str. 221 Ecke Sülzburgstraße 50937 Köln – Sülz
    http://www.berrenrather-hof.de/


  5. Kulinarisches Hürth

    Dezember 22, 2012 by Christiane

    so, nun bin ich mittlerweile rund 6 Wochen in der Metropole Hürth bei Köln und habe endlich ein wenig Luft auch darüber zu berichten.

    Hürth ist das neue New York. Ganz klar, eine Metropole ohne Gleichen. Wer die 80ziger nicht live erleben durfte, kann hier eine wunderbare Zeitreise machen (sehr zu empfehlen mit Kindern). Hat man das nicht damals auch über SoHo und die Bronx gesagt? Klare Industriebauten in diskretem dunkelbraun oder Waschbeton geben hier den Look vor. Die Häuser sind hübsch verklinkert oder zeigen sich als schmucke Flachbauten. Die Straßen sind gerne ein wenig länger und verfügen über eine charmante Beleuchtung.

    Junge Menschen mit 4 Streifen DeLuxe Jogginhosen weisen mir als Berlinerin modisch neue Wege auf. Vintage-Turnschuhe, und Tricolorfrisuren runden diese modische Kleidung ab. Die ganz wagemutige Hürtherin von Welt, trägt vielleicht noch ein paar Wedges dazu – aber ich nehme an – hier nennt man das sicherlich noch Keilabsatz.

    Die Gegend hier ist sehr religiös und man findet an jedem Wegerand eine Kirche. Nachdem ich im Bauhaus auch noch einen Waffenschrank im Sonderangebot gesehen habe, stelle ich die Behautpung auf – ich bin im Biblebelt von Deutschlands gelandet. Hier fährt man allerdings die Knarre nicht im PickUp durch die Gegend, sondern viel eher in einem Daimler.
    Warum mich das hier auch an den Biblebelt erinnert – ganz klar die vielen Drive-In’s. Jeder kennt Mc Donalds Drive in – aber wer kennt schon ein Drive-In beim Bauhaus? Oder Drive-In Real Supermarkt? Ganz zu schweigen von der Apotheke Lux 99? Ja, auch hier kann man komfortabel vorfahren und seine Hühneraugensalben nett durch’s Fenster gereicht bekommen. Leute, Leute – da kann Berlin nicht mithalten. Und habe ich schon erwähnt – ich habe bibel.tv – zu empfangen über Kabel – nix pay tv! Noch Fragen?

    Aber kommen wir zum kulinarischen Teil von Hürth. Da bleibt Hürth seinem Retrostil wunderbar treu. Es gibt einen Mexikaner, das Taco Loco, jede Menge Italiener, ein paar gute deutsche Wirtschaften, den Chinesen um die Ecke und den Pizzalieferservice. Ach ja und das Planet Hürth. Bitte nicht verwechseln mit Planet Hollywood – das war gestern. Heute geht man in das Planet Hürth. Wenn ich mal im Hellen unterwegs wäre, werde ich gerne ein Foto schießen und euch zeigen, was echt in ist. Das ist zumindest was ich in dieser brummenden, lebendigen Stadt bisher wahrnehmen konnte.

    Jeder, der schon einmal in Städten wie Hong Kong, New York oder London war, weiß wie schwer es ist, solche Eindrücke auf die Schnelle zu verarbeiten. Die prasseln nur so auf einen ein, dass man schon fast zu einer Gruppensitzung der anonymen Exilanten gehen möchte.

    Ansonsten gibt es hier natürlich Fast Food. Dargereicht in Hähnchen-Campingwagen (sorry, Imbisswagen) und Reibekuchen (Riffkoche wie der gelernte Rheinländer sagt). Diese gibt es „frisch“ für die Mikrowelle. Das scheint auch ein beliebtes Essen für den alleinstehenden Herren zu sein, wenn ich mir so die Einkaufswagen an der Kasse vom Rewe in Hürth anschaue 🙂

    Richtig rheinländisch geht es mittlerweile auch bei mir in Berlin zu. Als Vorbereitung für meinen „Auslandsaufenthalt“ gab es erst einmal rheinischen Sauerbraten – allerdings nicht aus Pferdefleisch. Vor kurzem dann Schnippelböhnschen mit Mettwürstchen. Das gab’s gerne bei meiner Ex-Schwiegermutter in Bonn. Lecker!

    So, dass jetzt erst einmal als kleiner Überblick. In den kommenden Beiträgen, möchte ich euch auch die Küche der 80ziger ein wenig näher bringen. Sushi, Dim Sum, Tandoori Chicken, confiertes Perlhuhnbrüstchen auf Rosenkohlcaramel war gestern…

    Ach und wer meint, viel Sarkasmus oder Ironie aus dem Beitrag herauszulesen, ich meine das gar nicht so böse. Die Kölner und auch Hürther sind ein sehr nettes Völkchen und ich fühle mich ganz wohl. Aber Berlin ist halt Berlin

    Hier musikalische Impressionen “ Hürth – meine Perle“