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September, 2010

  1. Lavanderia Vecchia Neukölln

    September 12, 2010 by Christiane

    während Katrin’s kleiner Bruder kulinarisch aufregendes aus China berichten kann, hat es uns in das nicht minder aufregende Neukölln verschlagen. In die wunderhübsche Lavanderia in einem zweiten Hinterhof in der Flughafenstraße. Einschlägige Berichte lasen wir bereits in den üblichen Stadtmagazinen, mehrfach wurde wir gefragt, wart ihr da schon? Jetzt können wir mit einem wissenden Blick großspurig sagen, natürlich, selbstverständlich! Yes, wir waren da und würden gerne gleich wieder heute abend hingehen und morgen und übermorgen und…Aber stop…ein paar Stunden zurück.

    Reserviert hatten wir für gestern Abend. Erwartungsvoll betraten wir die „alte Wäscherei“. Cooler Laden war sogleich mein erster Gedanke. Weiße Tische und Stühle, schöne altmodische Tischdecken, überall Wäscheleinen mit schönen alten Geschirrtüchern, offene Küche, indirekte Beleuchtung. Der Wohlfühlfaktor trat sofort ein.

    Freundlich wurden wir an unseren Platz geführt, der uns einen perfekten Blick auf die offene Küche und die Köche erlaubte. Da es ein „Einheitsmenü“ gibt, blieb nur noch die Entscheidung zwischen Rot- oder Weißwein. Wasser, Öl, Brot, Salz, Pfeffer standen schon bereit. Die Teller fröhlich gemustert, endlich mal kein Einheits-Gastrogedöns. Prima, prima. Wir wussten bereits aus dem Internet was uns serviert werden würden und warteten daher hungrig und erwartungsvoll auf die 10 AntiPasti’s. Und schon gings auch los. Gestartet wurde mit einer klaren Fischsuppe, an der wir schnupperten und schmeckten. Ich fragte natürlich gleich „besserwisserisch“ nach ob die Suppe auch aus Muscheln und Anis gemacht wurde, was der Chef nach einer kurzen Rückfrage verneinen musste. Der wunderbare Geschmack kam von Meeresfrüchten (na ja sooo weit war ich jetzt auch nicht enfernt, paah). Sehr lecker. Danach folgte ein kleines Scheibchen Brot, welches ich mit Aioli identifizierte. war aber auch nicht so. Also hielte ich bei den vielen nachfolgenden Gängen lieber meine Klappe und machte diese nur auf, um wieder was superleckeres in diese zu schieben. Danach gab es wunderbaren Mozzarella mit Tomatenconfit (ich dachte Büffelmozarella, war aber aus Kuh und dem Umland – perfekte Täuschung), hervorragend fritierten Pulpo, wunderbar zartes Vitello Tonnato mit einer leichten Tunfischsauce wie sie besser nicht sein könnte, Carpaccio mit Ruccola und Bresaola, Bruscette und..und..und. Dazu prima Brot. Als „zweiter“ Gang wurden uns superschmale frische Taglioni mit einer Art Pilzen (vermuten wir mal, bin jetzt aber vorsichtig) serviert, die ebenfalls ausgezeichnet waren. Als Hauptgang gab es Kalbsbäckchen – sowas von schweinelecker – wobei der Begriff schweinelecker nach Brahms Tierwelt so wohl nicht korrekt ist. Zart, mürbe, das kleine Bäckchen zerfiel regelrecht im Mund und hinterliess nur ein perfektes Wohlfühlgefühl… Yummy!

    Als Dessert wurde eine Torta susina gereicht, ein Desserkuchen mit geschmackvollen Pflaumen. Auch wieder sehr fein und rundete den Abend auf’s Beste ab. Zum Menü gibt es soviel Wein und Wasser wie man möchte – für schmale 39€. Ich kann nur sagen, das Geld war sehr gut angelegt und wir gingen sehr glücklich und zufrieden nach Hause..und träumten von leckeren AntiPasti, einem glücklichen Kälbchen was uns sein Bäckchen schenkte.

    Wir sind ja auch große Fans der Hostaria in der Mittenwalder und in der Gräfestraße. Also die Lavandaria kann den beiden mehr als nur das Wasser reichen und da alle doch so unterschiedlich von der Lokalität sind könnte man Montags hierhin gehen, Dienstags dort und Mittwochs da..(danach gehts dann straight ahead zum Schönheitschirugen, Magenband anlegen.)

    http://www.lavanderiavecchia.de/

    PS: Der Service – um diesen nicht zu vergessen – war sehr freundlich und aufmerksam, nur hätten wir uns gewünscht, das uns die einzelnen Gänge angesagt worden wären. Es liegt zwar der Menüplan aus, aber die Reihenfolge bei den Antipasti waren machmal anders und unser italienisch ist nun, sagen wir mal so,…aähmm….rudimentär. Aber das ist auch schon das Einzige was es zu meckern gibt..

    Also volles Lob für die Lavanderia Veccia und seinen hochbegabten Koch. Wir kommen gerne wieder, bis dahin arrivederci, ciao bella Lavanderia….


  2. Kontraste, Kontraste, Kontraste

    September 11, 2010 by Christiane

    Hi, Ihr Lieben,

    es gibt wieder einen Batzen an Neuigkeiten. Dem Titel gemäß bitte ich euch ein besonderes Augenmerk auf die immer wieder vorherrschenden Gegensätze dieser uns unbekannten Welt zu legen. Sie sind immer vorhanden und ich bitte euch daher diese in meiner Schrift und den angehängten Fotos zu suchen und hoffentlich zu finden, sie machen alles hier unvergesslich…

    Zuerst zu den neuen kulinarischen Orgasmen…

    – HotPot (die zwei unterschiedlichen Flüssigkeiten): es handelt sich hier um eine Art Fondue. Beide Flüssigkeiten (eine scharf, die andere eine normale Brühe) werden von unten durch eine von einer Gasflasche genährten Flamme erhitzt und richtig heiß gemacht. Man kann im Vorhinein aus einer riesen Auswahl von Fleisch, Fisch, Gemüse und Tofu auswählen, welches man im Anschluss in die brodelnden Pfützen schmeißen darf.

    Es ist ein unglaublich geselliges Essen (wie man es von unserem Fondue kennt,) da sich schon ein oder zwei Mal um den gleichen Fisch, oder Fleischberg gestritten wird! Nein, ganz im Gegenteil, Ellbogen werden zwar schon benötigt, aber Kommunikation steht im Vordergrund und das ist etwas sehr Schönes.

    – Da wir hier unsere gemeinsamen Essen immer wieder als „Vorglühen“
    verwenden, ist der nächste „Höchstgenuss“ natürlich Baijiu (weißer Schnaps). Hier möchte ich kurz (auch wenn man es nicht sollte) Wikipedia zitieren:
    „A number of accounts in English comment unfavorably on the taste of baijiu, comparing it with paint thinner, rubbing alcohol, and diesel fuel. The typically high ABV of much baijiu is commonly cited by the Chinese as the reason for these impressions.“

    Nicht 100 % korrekt…der Geschmack ist: Kleber!

    Mein Name hierfür in Deutsch ist:
    „GänsehautschnapsAugenzumachenmussundKopfschütteldaechtwiederlich“ – Jahrzehnte haben Forscher gebraucht, um den Namen korrekt wiederzugeben… . Falls ihr ihn in die Hände bekommt, kann ich euch nur raten, ihn während eines Essens zu euch zu nehmen. Der Name verändert sich daraufhin zu „Gänsehautschnaps“. Toll geeignet, um später wegzugehen.

    – Grün gefüllte Oreos (Geschmacksrichtung: Eisgeschmack !!!) Ich weiß nicht, ob das hier in China tatsächlich ein Geschmacksrichtung ist, vielleicht haben die Chinesen ja neben den 4 Regionen süß, sauer, salzig und bitter auf ihrer Zunge noch eine weitere, nämlich die Eisgeschmack Region – möglich ist es. Da hat das Marketing der Firma NabiscoWorld (Oreoproduzent) sehr gut gearbeitet.

    – Und nun vorgestern, nach einem 3 Stunden Billard Abend mit Simon, wieder etwas Unbeschreibliches. Ich versuche es trotzdem… . Nun ja, bis um 12 Uhr nachts waren wir Billard spielen und wollten danach selbstverständlich noch einen Mitternachtssnack. Wir machten uns also auf zum nächstgelegenen Essensstand, und was wir dort fanden, war wie so vieles hier ein Wunder. (leider hatte ich einmal meine Kamera nicht dabei)

    Ein „Buffet“ an ausgewählten Meerestieren und anderer Leckereien. Wir entschieden uns für !!!! Mini Hummer !!!! (immer noch 12:30 nachts)

    [Vorsicht, makaberer Einschub – …mit denen wir, nachdem sie noch lebten. gegeneinander kämpften, wie mit Transformern früher, und Ihnen die Freiheit geschenkt hätten, wenn sie durch eine von uns entworfene Rennstrecke gelaufen wären. Taten sie aber nicht. Der Daumen der Imperatoren ging zu Boden und die Duellanten mussten in das heiße Fett…]

    …der köstlich war, aber die Puhlerei geht auf’n Sa**! Als wir also hier am knabbern waren, plötzlich, von rechts unten hinter mir…ein Geräusch…da führt sich doch tatsächlich eine Taube in einem Taubenkäfig bestückt mit 6 Tauben auf und flattert mit ihren Flügeln.

    Simon und mir kam sofort der gleiche Gedanke: „Die wollen wir auch essen!!!!“ Gedacht, bestellt…yummy…schmeckt wie super leckeres Hähnchen.

    Nach für chinesische Verhältnisse jeder Menge Dekadenz und Gelächter schlossen wir unseren „Snack“ mit einer Rechnung von 10 € ab. (für 20 Minihummer, 1 Taube, 2 Schalen Reis, 4 Hähnchenspieße, 4 Rindspieße, 4 Bier)

    Zum Thema Kontraste auch das Bild mit den Affen (welches aber in Changchun war)…

    Wir waren vor ein paar Tagen wieder mal in der Innenstadt Changchuns und entdecken – nun ja – dieses „Schauspiel“, gespickt von Wahnsinn und Ironie!!! Ich wusste nicht, ob ich lachen (aufgrund dessen, wie surreal die Situation war), oder traurig sein sollte…
    Es kam so weit, dass ein betrunkener Penner vorbei lief und einen der Affen trat, und zwar richtig, sodass der Affe verständlicher Weise ausrastete und seinen „Tyrannen = „Besitzer““ angriff…Fazit: die armen Affen.

    Eines meiner Lieblingsbilder ist nach dem Abend des HotPots + Baijiu + später ab in den Klub entstanden: Es ist das in welchem ich gegen Simon Shaizi (engl. Liar’s Dice) spiele. Es ist ein dynamisches Foto in welchem deutlich wird, dass die Entscheidung, ob man den Gegner einen Lügner nennt, oder nicht, damit zusammenhängt, wie schnell man auf die vom Kontrahenten angesagte Aussage reagiert. So wird Shaizi gespielt!

    Noch eine tolle Tradition des Chinesischen möchte ich euch näher vorstellen, bevor ich euch mit den restlichen Bildern alleine lasse.

    Es ist nicht vergleichbar, wie vital und sportlich hier ältere Menschen sind. Ein Beispiel zeigt der letzte Sonntagnachmittag, den ich mit Lukas hier in einem willkürlich ausgewählten Park verbrachte. Es sind so viele Menschen auf „Spielplätzen für Ältere“, das kennen wir in Deutschland nicht so.

    Schaut euch das Outfit und das Alter des Tischtennisspielers an den ich angehängt habe. Der spielt nicht im Verein und ist auch kein Sportlehrer…!!!

    Eine Info braucht ihr noch für das Verständnis eines Bildes, die anderen könnt ihr selber in den richtigen Rahmen packen und geistig an einen schönen Platz hängen. Das Bild, in dem man gelbes Papier mit einer roten Schleife sieht…es handelt sich hierbei um Totengeld! (bitte selber nachschlagen, falls Interesse daran besteht)

    Ich wünsche euch von hier aus liebe Grüße.

    shao4teng2bin1 (mein chinesischer Name)


  3. Konservenfisch und Maden

    September 11, 2010 by Christiane

    Nimen hao!

    Selbstverständlich war der Griff zum Konservenfisch mit der Jalapeno ein Fehler und ich konnte nur einen Happen von machen, da er ernsthaft wiederlich war, aber wenigstens hatte ich es ausprobiert! Wer stellt den denn auch neben den lecker Tomatendosenfisch??? Dann blieb nur noch das Brot, welches sich als äußerst schmackhaft entlarvte.

    Seit diesem ersten Missgriff gab es aber nur noch äußerst äußerst positive und leckere Speißen. Ernsthaft!

    Es fing bei kleinen Sachen wie chinesischem „Jakult“ (welches ich im Nachhinein im Internet als Trinkjoghurt für Kleinkinder fand) und Erdnussbutterkeksen und fand heute seinen absoluten Höhepunkt.

    Vorgestern hatte ich in meinem „Ich-weiß-es-nicht“ in der Mensa einen Krähenfuß, wodurch ich darauf schließen konnte, dass es sich bei dem Gericht um Huhn handelte. Genussvoll wurde dieser selbstverständlich gekostet, wodurch mir jede Menge Humor und Witz zuteil wurde. Fotos sind leider nur auf der Kamera eines Sinologen, werden aber nachgereicht.

    Heute dann die Spitze…Es war wie gestern ein genialer Tag hier in Changchun, sowohl vom Wetter (so wie ein Sommer sein sollte) als auch von den Impressionen. Ich habe nachher ein paar Bilder angehängt, jedoch kann ich nicht versprechen, ob sie nur annähern den Flair von allem hier wiedergeben können. Es ist unglaublich aufregend und wird sowohl von Gegensätzen, als auch aus Andersartigkeit geprägt. Es geht mir sehr, sehr gut hier.

    Ich hatte selbstverständlich schon am ersten Tag die lockersten Sinologen ausfindig gemacht und seit dem treiben wir uns nach dem Unterricht eigentlich jeden Tag zusammen rum. Vormittags sind die in einer anderen Klasse als ich, sobald der Unterricht aber endet, unternehmen wir was, da wir alle die Meinung teilen, nur so „lebt“ man China. Sehr gute Jungs (zwei davon aus Berlin). Ein äußerst witziger Haufen insgesamt unsere Gruppe. Zwei waren bereits in China, was das Niveau des Umgangs mit den Leuten und die Erfahrungen wahnsinnig steigert.

    Heute kam uns die Idee, dass wir uns einfach mal blindlings in den Bus vor unserer Universität setzen in die Stadt fahren und aussteigen, wenn uns irgendwas zusagt. Ich sage euch, daraus wurden mit die interessantesten, lustigsten und aufregendsten 5 Stunden seit einiger Zeit. Wir unterhalten uns mit Chinesen (auch wenn wir uns noch schwer tun, natürlich besonders ich (zu geringe Kenntnisse), da viele eine sehr eigene Mundart haben), kaufen auf Billigmärkten, saugen unsere Umwelt auf und SELBSTVERSTÄNDLICH essen an Straßenständen!!!! YUMMY!!!

    Das ist so lecker und man sollte es machen, wenn man hier ist. Bloß nicht den Reiseführern trauen. Die Bauchschmerzen halten sich in Grenzen, wenn man überhaupt von „Schmerzen“ schreiben darf. Es grummelt halt a bissi, aber die Erfahrung ist MIR das absolut wert.

    Wir hatten zwar heute Mittag schon ein sehr leckeres Mittagessen in irgendeinem natürlich willkürlich ausgesuchten Restaurant, aber die abendliche Atmosphäre, das gesprochene Mandarin und der dich umgebende Kontrast von Armut direkt neben Luxus haben dem Abendessen den letzten Schliff verpasst und zu etwas Besonderem gemacht. Es ist hier echt aufregend.

    Ich laufe durch die Stadt und es wirken sooo viele Sachen auf mich ein, dass ich mich dabei bemerke, wie ich aktiv versuche, irgendwo in mir Stauraum zu finden, um so viel wie möglich abzuspeichern und in die jetzige Email zu packen.

    An einem Straßenstand war es dann so weit, dass wir Maden auf dem Grill sahen und auch aßen. Auch diese waren schmackhaft. Ich würde sie auf jeden Fall als Beilage gerne wieder sehen. Sie waren jetzt nicht unbedingt vom Geschmack her ein UNGLAUBLICHES Erlebnis, aber sie haben geschmeckt. Gut sogar.

    Wie schon gesagt, hier ist alles in Ordnung und jetzt langsam geht alles auch einen routinemäßigen Weg, aus dem wir 4-5 Studenten am Nachmittag immer wieder ausbrechen, aber ich habe überhaupt keine Probleme, von denen z.B. andere Studenten berichten:

    – Essen in der Mensa –> super lecker. Wir haben jetzt ausgemacht, dass jeder von unserer Gruppe verschiedene Gerichte (in Schälchen) auswählt, wir diese dann in die Mitte stellen, und jeder von allem probieren kann. Somit probieren wir alle Gericht am Schnellsten aus.
    Genauso gehen wir ab morgen im Supermarkt vor, damit wir da auch genau wissen was wir essen können und was nicht. Beim Bier machen wir das eh schon seit dem ersten Tag!:)

    – Schlafprobleme (nicht vorhanden)

    Ich habe auch seit heute früh aus dem chinesischen Frühstück ein deutsches, naja amerikanisches gemacht…In China bekommt man zum Frühstück neben Dampfnudeln, salzigen Pfannkuchen und einer Art von Omelette eigentlich das Gleiche, wie bei uns Mittags, nur in kalt. Das heißt, das kann Gurkensalat, gewürzte Zucchini, Bohnen…eigtl. kann das alles Gemüse sein und dazu auch Fleisch, welches dann auch warm sein kann.

    Da ich das jetzt nicht schlimm finde, es aber auch nicht meine erste Wahl ist, lief ich in den Supermarkt, um mir Marmeladen zu kaufen. Und seitdem habe ich JEDEN Morgen Pfannkuchen (=Art von Omelette), bzw. Dampfnudeln mit Marmelade!!! So muss ein Morgen beginnen…Kostenfaktor pro Pfannkuchen, bzw. Dampfnudel sind 1 yuan.
    (Info: 8,irgendwas yuan sind 1 €).  Toll, toll, toll…

    Außerdem habe ich mit den anderen Jungs gestern eine Tradition geboren und wir sitzen nun jeden Abend bei uns im Waschraum (wir haben kein Chillzimmer) auf rumgedrehten Mülltonnen und haben unsere eigene Teezeremonie erfunden.

    Als ich in der Stadt war, brachte ich den Einwurf, dass wir doch auch den Tee unbedingt trinken müssen und so kam es, dass ich die erste Packung lü cha (grünen Tee) auf einem der kleine Märkte sponsorte und wir diesen in mehreren Aufgüssen jeden Tag ca. 1 Stunde genießen. Herrlich entspannend und gesellig + wahnsinnig schmackhaft.

    Heute wurde die Tradition um hei cha (schwarzen Tee), hua cha (Jasmin Blumen Tee, „Blume“ da der Tee wie eine kleine Kugel, bzw. Blume ausschaut und nach Aufguss aufgeht) und eine neue Sorte lü cha erweitert. Wir schaffen uns hier eine tolle Atmosphäre!!!

    Nun noch ein paar Bilder für euch und dann setze ich mich an mein unzähliges Vokabular.

    Aus dem Land des Lächelns,

    T.


  4. Snobs

    September 11, 2010 by Christiane

    Hi ihr,

    Tag 1 in Changchun. Hier werde ich die nächsten 6 Wochen versuchen, meine Kenntnisse des Manarin zu erweiteren.

    Der Flug selbst war spitze! Ich musste nicht mit den nervigen anderen Mitstudenten zusammen sitzen, von denen ich jetzt schon weiß, dass Sie mir auf den Sa** gehen. Und auch sonst hat alles gepasst. Beinfreiheit, schön ruhig und gutes Essen.

    Warum „nervige Mitstudenten“? Naja, das erklärt sich aus der nächsten Kurzgeschichte von ganz alleine…

    Also irgendwann,  nachdem wir vom Flughafen abgeholt wurden, kamen wir dann auf dem Campus in unserer Behausung an. Nettes kleines Studentenzimmer, 1,5 Zimmer zwei Betten (schön harte Matraze, juhuu) und ein Bad. Internet hat leider immer nur derjenige, der das LAN Kabel in die Buchse steckt, aber das ist ja halb so wild.

    Da wir ja nichts zu Essen hatten, gingen wir in den „Supermarkt“ im Gebäude der Mensa. In Anführungszeichen, da naja…er hatte halt keine richtigen Wände, sonder war, ähnlich wie unser Garten daheim mit einer grünen Folie abgegrenzt.

    Wie geht T. einkaufen? Da man ja wirklich überhaupt nix von den Produkten versteht (ihr müsst euch das so vorstellen…ihr könnt die Verpackungen einer bestimmten Produktkategorie zuordnen, einige der Schriftzeichen lesen, aber dadurch, dass ihr die Wörter, die diese Schriftzeichen bilden, nicht kennt und dass die verrücktesten Farben für das Verpackungsdesign gewählt werden, steht man ein bisschen doof da)

    Was solls! Dann guckt man halt, was gut sein KÖNNTE. Auf Verdacht kaufen ist doch eh viel spannender…da hat man noch den „Weihnachtsbaumeffekt“!!!

    Ich marschiere durch und wähle 2 Arten von Chips und ein Snickers, da ich mir denke, „Ach, die gehen doch immer und wenn du hungrig bist, dann machen die’s erstmal!“ Ebenfalls wichtig, Wasser – da hab ich jetzt irgend so einen ich schätze mal 2,5 l Humpen, der von der Verpackung her ausschaut, als ob er destilliertes Wasser beinhaltet. Gut schmeckt’s!

    Und zu guter Letzt…naja, ich will ja noch etwas Ordentliches essen und mein Auge fällt auf Konservenfisch mit Tomate…yummy…blöd nur, dass man für diesen einen Dosenöffner benötigt. Also steige ich auf die rechts dazu gelegene Konserve um, die irgendeine Art von Fisch (ich bin mir zu 99% sicher, dass es Thunfisch sein soll) abbildet und dazu noch eine feurige Jalapeno, dafür aber mit Öffner. Alles was ich dazu noch brauche ist Brot. Eingepackt, losmarschiert.

    Keinen Ton von der Verkäuferin beim Abkassieren verstanden, deshalb den Preis von der Kasse abgelesen…26,60 yuan – ca. 3 Euro für 2 Packungen Chips, 1 Snickers, Wasser, Brot und Konservenfisch…sehr fair.

    Nun der Vergleich, was die anderen Studenten gekauft haben: Wasser. Sonst nix – weil (Anm. d. Red.: in einer pipsigen und verachtenden Stimme bitte ab hier weiterlesen) „das Andere schaut ja so eklig aus und ich weiß gar nicht was drinnen ist!!!“ – Blödel!!! Denken, rumdrehen und nach Hause gehen.

    Nun bin ich seit einer Stunde wach, habe erstmal meine nach goldgebräunter Ente schmeckenden Chips gezückt, da ich mir denke, Weltjournalisten müssen in Krisengebieten und zu unmenschlichen Zeiten immer wieder auf Junkfood zurückgreifen…

    Ortszeit 9.04 Uhr, um 10.30 werden wir abgeholt und dann entdecken wir glaube ich den Campus. Wie gesagt der „Weihnachtsbaumeffekt“ bleibt bestehen.

    Das war guten Morgen China aus Changchun, mein Name ist T.

    Auf Wiedersehen.


  5. Abenteuer China

    September 11, 2010 by Christiane

    Hallo, mein Name ist T.,

    ich bin der kleine Bruder einer Freundin der Chefin dieses Blogs – und ich verbringe die nächsten Monate im fernen China.

    Neugierig wie ich bin, werde ich selbstverständlich alles ausprobieren, was kulinarisch möglich ist – auch wenn es krabbelt. Und davon werde ich Euch erzählen.

    Viel Spaß,

    Euer T.


  6. Jolesch in der Muskauer Straße, Kreuzberg

    September 10, 2010 by Christiane

    lange war ich nicht mehr im Jolesch, einer Institution der österreichischen Küche in Kreuzberg. Letzten Freitag hat es mich aber mit internationalen Geschäftsfreunden dorthin verschlagen. Ich gebe zu, ich bin diesesmal meiner eigenen Regel zum Thema „welches Restaurant für Geschäftsessen“ nicht ganz treu geblieben und wählte das Jolesch, wohlwissend, das es da ganz schön laut sein kann. Das ist aber in der Tat, ohne dem Bericht vorwegzugreifen – das Einzige was ich zu meckern vermag.

    Wir, (6 Personen bestehend aus drei Berlinern, einem Österreicher und zwei Israelis aus Sofia) bildeten sicherlich ein buntes Trüppchen, was aber auch nicht weiter auffiel, obwohl wir uns schon ein bischen in englisch angebrüllt haben 🙂 Stille trat ein als das Essen kam..smile.

    Gewählt wurde Wiener Schnitzel mit Gurken-Kartoffelsalat (nein, nicht von mir, die Portion war einfach zu groß), Frittatensuppe als entree, Bonito-Tunfisch als Vorspeise, und Rehfilet mit Zwetschgen und irgendeinen Griesnockelrn mit Trüffeln.

    Neidisch schielte ich auf den Kartoffelsalat. So soll – nein MUSS – er aussehen. Die Kartoffeln gleichmäßig geschnitten, wunderbar speckiger Glanz, nicht zuwenig Dressing, nicht zuviel..lecker im Anblick. Mark..darf ich das nächste Mal nicht nur gierig gucken, sondern auch gierig probieren? Kurz: Schnitzel und Salat sahen sensationell aus, Mark wirkte glücklich. Ich immer noch nedisch – bis ich mich auf meinen Teller konzentrierte und brav meine Gusche hielt.

    Mein Bambi, wunderbar gebraten, zart, aromatisch, die Zwetschenhälften fest, dekorativ angerichtet, der Trüffelgeschmack vollmundig. Also ich sag’s mal ganz doof – ein Gedicht! Für 18€ Superpreis.

    Alle Anwesenden wirkten sehr zufrieden und wohl gesättigt. Die Weinkarte mit vielen Weinen aus Östereich (grüner Veltliner, Chardonny usw), sehr umfangreich. Wir tranken Bier.

    Das Preis- und Leistungsverhältnis war sehr gut. Da es aber echt anstrengend war, immer quer über den Tisch zu brüllen, entschieden wir uns einfach woanders ein Dessert zu uns zu nehmen. Der Bummel die Muskauer entlang führte uns vom Jolesch zum No Kangeroo, über das ich schon häufig berichtet habe. Aber jetzt mal ganz was nettes: Obwohl bereits die Küche zu hatte (es war weit nach 23:00), bekamen wir alle noch einen Apfelstrudel mit Vanillesahne, der (ich esse nicht so oft Strudel) mir sehr gut geschmeckt hat. Für den kleinen Sonderservice (und der immer netten Bedienung) möchte ich an der Stelle nochmals herzlich danken.

    Ich hatte auch den Eindruck, dass unser Gast aus Österreich – also ein Fachgast(esser), ganz zufrieden war. Stigel gabs, Essen gabs, und a paar hamelige worte a

    Mein Fazit des Abends:

    Jolesch ja, aber wenn’s lauschiger sein sollte, dann doch eher im kleinen Weinrestaurant nebenan (es gehört dazu) reservieren oder unter der Woche kommen.

    http://www.jolesch.de/


  7. Zitrone Restaurant in Kreuzberg

    September 10, 2010 by Christiane

    das große, schöne Restaurant Zitrone mit den vielen Außenplätzen kennen wir eigentlich schon seit Jahren. Vor 12 Jahren gab es auch mal das Gasthaus Babel mit dem besten Zwiebelrostbraten jenseits dem Schwobaländle. Das Babel gab es leider irgendwann nicht mehr und die nette Köchin und Mitinhaberin Kerstin eröffnete das Zitrone in der Gräfestraße. An einem kühlen, regnerischen Freitagabend war es mal wieder soweit. Schnell den Regentropfen entfleucht, suchten wir uns einen Platz an einem der großen Fenster. Da mein Hunger eingeschränkt, Thomas gerade mal wieder aus Quakenbrück (ja den Ort gibt es wirklich!) wiederkam und müde war, trafen wir flugs unsere Entscheidung. Ich für einen AntiPasta-Teller für 9,50€, Thomas für ein Schnitzel mit gemischten Salat und Bratkartoffeln für 15€

    Mein italienischer Vorspeisenteller reichte mehr als nur zum satt werden aus. Salami, roher Schinken, Büffelmozzarelle & Tomate mit Pesto, mit Käse überbackende Polenta, Ruccolasalat und anderen kleinen Nettigkeiten, war sehr lecker und mehr als ausreichend. Locker als Vorspeise für zwei.

    Das Schnitzel sehr gut, so soll’s sein, luftig, nicht zu viel, nicht zu wenig Panade, Salat gut. Die Bratkartoffeln, nun..mann… iss es denn so schwer? Wir fanden die nicht sehr knusprig. Wieder mal das Gleiche..immer werden die falschen Kartoffeln genommen.

    Aber Summasummarum – wir waren zufrieden. Müde wie wir kamen, schlichen wir dann auch schnell wieder von dannen – aber nur um mal wieder wiederzukommen

    http://www.zitrone-restaurant.de/