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September, 2011

  1. Neubau in der Bergmannstraße Kreuzberg – CLOSED

    September 22, 2011 by Christiane

    Leider erreichte uns vor kurzem die Nachricht, dass das Neubau geschlossen wurde. Schade, schade…

    immer schon mal wollten wir – noch vor seinem ersten Stern – in’s Restaurant von Stefan Hartmann in der Fichtestraße. Preislich ist es – sicherlich wieder Preis Wert – doch recht anspruchsvoll. Daher freuten wir uns über die Eröffnung seines zweiten Restaurants in der Bergmannstraße. Ein 3-Gang Menü für günstige 28€ wird offeriert. Im Vorfeld hatten wir uns auch noch einige Kritiken im Internet angesehen und dachten uns so, na ja schauen wir mal. Haben wir und wir würden den meisten Kritiken wiedersprechen. Aber zurück zum Anfang:
    Freitag Abend, Reservierung für 19:00 mit unsere Gourmetfreunden 🙂
    Freundlicher Empfang, kleiner Ratsch mit dem Kellner über Schultersterzel versus Schäufele (ein Bayer .-) – sehr nett. Ein hübscher Teller mit Foccacia, Olivenöl, Tomaten, Salz und Radischen überbrückten die Zeit bis unsere Freunde kamen.
    Angeboten wurde ein Winzermenü (4 Gänge zur Auswahl), drei weitere Vorspeisen, Zwischengänge, Hauptgänge und zum Dessert eine Creme Brulee oder Rohmilchkäse mit 3 bzw. 5 Sorten.
    Es können Einzelgänge auch als ein 3 oder 4 Gang Menü bestellt werden. Im Grunde könnte das Menü nur aus Vorspeisen oder so bestehen. Als Gruß aus der Küche bekamen wir einen Apfel-Meerrettich Salat mit einem kleinen Scheibchen paniertes Kalbsirgendwas. Lecker und hob die Erwartungen auf die folgende Gänge.
    Ich wählte ein klassisches Rindercarpaccio als ersten Gang, welches nicht so hauchdünn präsentiert wurde, sondern ein bisschen dicker und somit auch echten Geschmak bot. Chris und ich waren sehr zufrieden. Danach entschied ich mich für ein Felchen auf Orangenfenchelpüree. Bin eigentlich kein Fan von Fenchel, aber die Kombination war wirklich sehr lecker und ein neues Geschmackserlebnis. Das Felchen hätte noch ein bisschen Salz vertragen (als Solobiss) passte aber perfekt zu den Orangenfenchel. Danach bekam ich drei schöne Scheiben Lamm mit frischem Gemüse (gelbe und grüne Bohnen, Bohnenkerne, Tomaten) und dazu ganz luftige Gnocci. So zart und luftig habe ich bisher noch nie Gnocci’s gegessen. Meistens sind die Gnocci ja kleine Gummibällchen und quitschen zwischen den Zähnen. Würde gerne wissen, wie die das hinbekommen..will ich auch können. Das Lamm zart rose, aromatisch, prima… Chris war auch begeistert.
    Thomas entschied sich für einen Pulposalat auf Paprikarauten. Die Portion auch hier ausgesprochen großzügig. Der Pulpo war zart mit einem schönen Meerestieraroma. Wunderbar. Thomas wiedermal glücklich. Danach genoß er ein wunderbar zartes Rindersterzel mit einer runden, kräftigen Soße und einer cremigen Polenta – was T. normalerweise auch nicht mag. Sein Fleisch zerfiel im Mund und die Menge war mehr als ausreichend. Die Polenta putzte er gnadenlos und genießerisch komplett weg. Sven bestellte als Hauptgang das Entrecote welches aus meiner Sicht (na, aus seiner auch ein bisschen) klein und flach daherkam. Nun, da wurde ich ja die Woche zuvor bei Schuschel & Deibel mehr als nur verwöhnt und bin da jetzt ganz kritisch 🙂
    Zum Dessert wurde der 3er und der 5er Rohmichkäseteller bestellt und eine Creme Brulee. Diese war riesig und schmeckte Chris. Die Jungs waren von der Käseauswahl nicht ganz so überzeugt. Als krönender Abschluß wurde ein bisschen mehr erwartet – nicht Menge sondern Sorten, Qualität. Hier merkte man, dass es kein Käsekühlschränk gibt und die Sorten eher von der Metro sind (Halt – nicht wir haben das bemerkt sondern unser Gourmetfreund, der selber mal ein Restaurant betrieben hat, also Ahnung hat). Dazu gab es sehr gute Chutneys und ein schwäbische Früchtebrot. Die Weine liegen bei Flaschenpreisen bis zu 30€ und schmeckten mir sehr gut. Sven wählte sehr fürsorglich und kennerisch die richtigen Weine für jeden Gang aus. Selber fand er die Auswahl ein wenig dünn und die Weine zu einfach. Aber ich rede hier wirklich von einem Sommelier und nicht von uns 🙂 Auch andere meckern auf hohem Niveau – nur mal so, nicht nur wir.
    Fazit: mir hat es sehr gut gefallen. Wäre es warm gewesen, hätten wir schön draussen an den großen Tischen sitzen können. Der Service war fürsorglich, aufmerksam und TOP! Leider wird es ein bisschen laut im Restaurant, wenn viele Gäste da sind. Da fehlt noch ein bisschen Dämmung. Aber nochmals – wir waren sehr zufrieden, rundum satt, glücklich, wurden verhätschelt…wir kommen gerne wieder!
    http://de-de.facebook.com/pages/Restaurant-NEUBAU/205529082821663


  2. Pfefferkorn in Essen

    September 12, 2011 by Christiane

    Anreise Sonntag Abend in Essen – beim vorab googeln nach einem netten Restaurant in Hotennähe entdeckten wir leider nichts vielversprechendes. Mag daran liegen, dass die Restaurantszene in Essen schlecht im Internet vertreten ist. Ein wenig reiste bei mir auch die Angst mit, dass nach unserer Anreise um 21:00 nix mehr zu futtern bekommen würdeen. Ein bisschen fast war es ja auch so. Der erste Tipp des Hotels Essener Hof war leider bereits geschlossen. Freundlich fanden die Mädels vom Empfang eine Alternative in der Nähe, denn es schüttete unglaublich. Gott sei Dank wurden wir angekündgt, denn in der Tat wollten sie im Pfefferkorn schon die Türe vor uns hungrigen Reisenden schließen. Hamm se aber nicht 🙂 Sehr nett.
    Im recht rustikalem Ambiente fanden wir ein lauschiges Plätzchen und entschieden uns für eine Gemüseplatte mit Ei (mein Blick auf den Nachbarteller erfasste feinstes TK-Gemüse, Dosenmais und ich glaube auch Dosenchampions). Eine Kollege und ich wählten für 7.50€ Carpaccio vom Rind mit Parmesan und Ruccola. War prima. Zu den Spagetti mit Oliven und Pesto kann ich nicht viel sagen. Sah aber ganz gut aus. Brinkhof’s Bier fand ebenfalls den Weg zu uns und schmeckte.
    Heute Abend werden wir uns wieder todesmutig auf den Weg machen um ein nettes Essen zu bekommen.
    Fazit zum Pfefferkorn in Essen kann man sagen, ja ok. Eine Reise wert, eher nicht.
    Zu finden
    http://www.pfefferkorn-essen.de/
    Rathenaustr. 5
    45127 Essen
    Tel.: 0201/236312
    Fax: 0201/3654686


  3. Schuschel + Deibel in der Görlitzer Strasse jetzt TU’ES – CLOSED

    September 12, 2011 by Christiane

    im ehemaligen „New Orleans Haus “ bzw. ehemaligen „Allemannen“ am ruhigen unteren Ende der Görlitzer Straße / Ecke Cuvry versuchen sich jetzt TU’ES (Schuschel + Deibel) mit neuer deutscher Küche. Im wirklichen schönen, geschmackvollem Ambiente, mit kariertem Tischdecken, grünen Mustertapeten und kleinen Gewürztöpfchen wird frische deutsche Küche geboten. Eine kleine Standardkarte gibt es und eine wechselnde wöchentliche Karte mit Leckereien versprechen gutes.
    Am Freitag wählten wir aus der Wochenkarte – Entrecote mit selbstgemachten Pommes, Kräuterbutter und frischem leckeren kleinen Salat, Mr. T entschied für Ochsenbäckchen mit Teltower Rübchen und Möhrenpüree. Beides für 17.90. Als Starter bekamen wir als „Gruß aus der Küche“ einen kleinen Minilachsatar der mit Mikrozucciniwürfelchen perfekt harmonierte und mit einer feine Nussigkeit aufwartete. Sehr nett. Zum Brot wurde ein Himbeerjoghurt oder so gereicht. Nicht süß sondern schön für das dunkle Brot.
    Mein Fleisch war ein Riesenbursche von 350 g oder so (weder zu zwei noch mit den Mietzen zu schaffen) und sauleckeren Pommes. Fleisch wie bestellt Medium – Rare. Perfekt. Das Ochsenbäckchen hauchzart, zerging im Mund. Die Rübchen schmackhaft und das Karottenpüree eine Offenbarung. Nix Babypampe.
    Der Service sehr aufmerksam und geschult. Schönes Besteck (altes Silber), kleine Brottellerchen (alte Tassenuntersetzer mit niedlichem Goldrand) vervollkommen den angenehmen genußvollen Abend.
    Die Köche waren zuvor beim Ganymed gewesen. D.h. für mich, da können wir noch einiges Gute erwarten.

    http://tuesrestaurant.de
    PS..waren schon einige Mal dort gewesen. Ob Kalbsrücken, Currywurst :- und..und..und..immer sehr lecker. Letzhin gab es als Gruß auf’s Haus einen geräucherten Zander – sehr fein. Ganz besonders möchte ich die Pürres loben. Karotten oder Kürbispürree..erstmal brrrr…nach dem probieren….YUMMMMYYYYYY ich will die Rezepte – Patrick!


  4. Republik Frank und Frei – Biergarten in der Köpenicker Straße

    September 5, 2011 by Christiane

    an der Republik Frank und Frei sind wir schon öfters vorbeigefahren und haben uns fest vorgenommen als echte Biergartenliebhaber mal vorbeizuschauen. Gestern Mittag war es soweit. Lederhosen und Dirndl an (quatsch 🙂 und reinspaziert.
    Der Biergarten ist klein, hübsch schattig mit Biertischen, Loungeecke und einem alten roten Schulbus, der im Winter als Restaurant dienen soll.
    Zu Essen gibts leckere Spezialitäten aus Nürnberg wie z.B. Schnapswürstchen, Kartoffelsalat, Obazda, Frankenburger (superleckeres Brötchen mit Schmorkraut, süßem Senf und Würstchen), Republiksuppe (eine lauwarme, vegane Tomatenbrotsuppe) preisliche von 2,40 oder 2,80 bis ca. 7€ für einen Brotzeiteller. Bierchen gibt es direkt aus Nürnberg wie das supersüffige helle Spatenbier (0,5 für 2,80€) und Schanzenbräu ein Rotbier (etwas säuerlich – nicht meins) zum gleichen Preis. Die Weine kommen aus dem Frankenland und liegen bei 0,2 bei 3,80€
    Anfangs waren wie die einzigen Gäste und nach einem kleinen Plausch hat uns – Edi – einfach das Republiksüppchen zum probieren gegeben. Sehr lecker und mit einem hauch von Schärfe. Das Verhältnis der Süße der Tomaten und der Säure war sehr ausgewogen. Durch das Brot (es ist weniger ein deftiges Frankensüppchen als vielmehr eine italienische Brot & Tomatensuppe) war die Konsistenz ausgesprochen angenehm. Derartig animiert, bestellte Thomas sich nach ausgiebiger Beratung den Frankenburger der a) mal was anderes war b) yummmyyyy. Nachdem wir dann noch beim süffigen Bierchen und Weinchen ratschten, durften wir auch die anderen Spezialitäten ausprobieren – vom Obazda über Schnapswürstchen bis hin zum Kartoffelsalat. Alles richtig lecker – nur der Kartoffelsalat hätte noch ein Prischen Salz vertragen können, war aber so wie ich ihn aus Südddeutschland kenne. Prima.

    Nochmal kurz zum Obazda – ich behaupte ja – den besten gibt’s im Floriansgarten. Sonntag früh haben wir uns erstmalig selber Obazda gemacht – ich bleibe dabei den besten gibt’s im Floriansgarten – der hat aber jetzt durch den der Republik Frank und Frei eine echte Konkurrenz, die in der Mischung auch ein wenig Birne reinmogeln, bekommen.
    Zum Service kann man nur sagen sehr nett. Wo bekommt man schon eine Spezialitätenberatung in einem Biergarten.

    Also wer Lust hat auf deftige Frankenspezialitäten, dem empfehle ich das Frank & Frei. Im Winter ist in Planung im Bus zu servieren. Dann soll’s auch auf Vorbestellung Schäufele geben…
    Thomas freut sich schon 🙂

    Zu finden in der Köpenicker Straße direkt U-Bahn Heinrich-Heine-Straße neben dem Sage Club (oder KitKat).


  5. Tim Raue Restaurant

    September 5, 2011 by Christiane

    schon lange wollten wir wieder mal richtig chic essen gehen, sind aber durchaus von den Preisen in der Spitzengastronomie ein wenig abgeschreckt. Sicherlich, die Produkte und Ergebnisse die man bekommt sind genau diesen Preis wert (und somit Preiswert), aber man schaut schon mal in den Sparstrumpf oder nutzt das Lunchangebot.

    So getan vor 4 Wochen. Eines sonnigen Tages (ja, es gab welche im August) gingen wir pünktlich um 12:00 zu Tim Taue in der Rudi-Dutschke-Straße.
    Obwohl wir nicht reserviert hatten, bekamen wir sogleich an einem der großen Fenster einen schönen Platz. Das Interieur ist in türkis, weiß, braun gehalten und dabei sehr geschmackvoll. Die Tische selbstverständlich schön eingedeckt. Sehr schön 🙂
    Zuerst wurde uns Wasser gereicht, Handtücher zum erfrischen und ein paar Kleinigkeiten (scharfen Rettich, scharfe Nüsse und einen kleinen Salat mit Reisweindressing) und erst nach einigen Minuten gab es die Karte. Jetzt könnte man denken, die sind langsam, aber nein, wir empfanden das eher als „kommt erst mal runter, relaxed“. Die Karte wurde uns freundlich erklärt und wir entschieden uns für einen 2-Gänge Lunch für 28€.
    Nach der Wahl der Gerichte bekamen wir eine Glas mit eiskalter Dashibrühe und einem Sishoblatt (oder so). Zuerst sollten wir das Blatt auf die Zunge nehmen, leicht kauen und dann die Brühe trinken. Es war wunderbar erschrischend. Perfekt für diesen heißen Augusttag.
    Ausgewählt haben wir: Dim Sum (wobei das war kein Dim Sum, sondern eine vietnamesische Summerroll) mit Hummer gefüllt und scharfer Mayonese und Thomas entschied sich für ein Enten Wan Tan mit Barbecue Sauce. Die Sommerroll mit ein bisschen Gemüse und zusätzlichen Flusskrebsen war würzig, frisch und was…ja was – ausgezeichnet. Aber ich Esse die auch gerne im Cuno ind er Schlesischen Straße. Bei Thomas harmonierte ganz wunderbar die etwas süße Barbecue Sauce mit dem kräftigen Entenfleisch und seinem Gesichtausdruck nach zu urteilen, war er ebenfalls happy. Es wurde sowas gemurmelt wie „kannste auch mal zu Hause kochen…“
    Danach hatte ich ein Filetchen (es gab einen anderen Fachnamen) von Wagyurind mit scharfer Rote Beete. Auch hier die Optik – perfekt. Kleine Türmchen zierten den Teller. Der Geschmack – perfekt. Das Fleisch war geschmacklich sehr gut, allerdings nicht ganz so zart wie gedacht und die rote Beete hatte echt Power mit der Schärfe. Thomas wählte einen Schweinebauch mit Kohlrabiperlen und auch er fand sein Essen sensationell. Das werde ich aber zu Hause auf keinen Fall kochen, so!
    Zum Abschluß bekamen wir jeder drei perfekte Süßkirschen auf Basilikum-Mandelcreme – wieder auf’s Haus. Selbstverständlich perfekt. Sehr niedlich konnte man diese mit kleinen Holzwäscheklammern essen.

    Was uns sehr im Restaurant gefallen hat, war der Service. Besteck wird zu jedem Gang frisch mit Handschuhen aufgelegt und niemals hört man Geschirrklappern. Serviert werden die Teller von zwei Personen, wobei die eine Person ein großes Tablett trägt und die andere serviert. Nett. Statt „guten Appettit“ wird ein freundliches „genießen Sie“ empfohlen (haben, haben wir).
    Aufmerksam, ruhig, nicht aufdringlich und doch leger empfanden wir die netten Mädels. Zum Schluß wird einem auch nett die Hand gereicht.Das Ganze wirkt überhaupt nicht überkandidelt oder aufgesetzt.
    Gesamt kann ich nur sagen – rundum perfekt. Wir haben in den 1 1/2 h entspannt, hervorragend gegegessen und werden dieses tolle Lunchangebot sicherlich nochmals nutzen.

    Zu empfehlen ist auch einen Blick in die HongKong Bar und die Waschräume. Da wurde Erinnerungen an HongKong durchaus geweckt und man möchte am liebsten in einen chinesischen Film der 20’er Jahre eintauchen.

    So, am Ende des Tages haben wir für Wasser, Wein, Espresso und Menü knapp 100€ bezahlt. Sehr gerechtfertigt!
    Wenige Tage später habe ich mir auch erstmal sein Kochbuch gekauft um festzustellen, wir brauchen eine neue Küche mit Dampfgarer, Vakuumiergerät, Wärmebox usw..

    Jetzt nochmals zum Preis des Abendmenüs: Also da gibt es eine Menge hochqualifiziertes Personal, das auch Geld verdienen will, liest man sein Kochbuch, wird einem klar wie gut und edel die Produkte sind, dass es die nicht für umme gibt und die Zubereitung auch nicht in 5 Min. abgeschlossen ist. So..und dann inkl. Atmosphäre ist es doch irgendwie auch günstig – oder besser seinen Preis wert.

    Unser Tipp: Wer den Herrn Raue mal live erleben möchte (wir haben in ein paarmal beim Lunch gesehen – unseren alten Nachbarn aus dem Wrangelkitz), Sterneküche (1 Michelin*) geniessen möchte – auf zum Lunch. War ein echtes Highlight. Schon der Lunch im Restaurant 44 war ganz toll, aber das Tim Raue Restaurant setzt noch einen drauf.

    http://www.tim-raue.com/


  6. Bar Raval zum Zweiten

    September 2, 2011 by Thomas

    Wir haben uns eine Menge Zeit gelassen um die Bar Raval erneut zu besuchen. Doch heute sollte es sein. Gespannt haben wir uns gegen 18 Uhr in der Bar eingefunden. Perfektes Wetter, die Sonne scheint und wir haben einen Platz an der Sonne, sprich draußen ergattert.

    Die Bedienung ist auch sehr schnell gekommen und wir konnten unsere Bestellung sehr schnell aufgeben. Wir hatten uns ja in unserem ersten Bericht ausgiebig über die gelangweilte, leicht arrogante Bedienung  ausgelassen. Ich muss feststellen, einfach sehr höflich, schnell und freundlich. Genau das Gegenteil was wir damals erlebt hatten. Das lässt auf einen schönen Abend hoffen.

    Was haben wir bestellt? Hier die kurze Auflistung:

    Allioli, Ensaladilla russa, Albondigas, Chocos, Croquetas, Patatas bravas und Tata de tomate – dazu eine Flasche Wasser und eine Flasche Wein – Macabeo Vidal insgesamt für gemütliche 49,80 €. Nicht teuer aber auch nicht preiswert. Ich würde mal sagen im guten Mittelfeld.

    Doch nun zum wichtigen Teil. Wie war das Essen? Ja, nicht einfach zu sagen. Der Tintenfisch war sehr gut, hätte noch ein Hauch von Salz vertragen doch das ist nun meckern auf hohen Niveau. Die Kartoffeln, nun ein wenig sehr langweilig, die Kroketten; ehrlich auch nicht der Hammer, die Ummantelung ein wenig weich und die Füllung  – Hühnchen und Seranoschinken ein wenig ungewürzt. Doch das größte Rätsel haben mir die Fleischbälle in Tomatensauce bereitet. Tomatensauce sollte würzig, frisch und halt tomatig schmecken. Diese, ich weiß nicht warum, hat eher sehr flach und pelzig geschmeckt. Ich vermute, ein großer Anteil von Zucker, sollte das Ganze noch retten. Es fehlte die Ausgewogenheit von Frucht, Säure und Zucker. Mediterane Kräuter und ein bisschen spanisches Temperament hätten nicht geschadet. Leider nicht gelungen. Die Fleischbälle waren ganz o.k. doch vom Hocker haben sie mich nicht gehauen. Ich erspare mir jetzt auf die restlichen Tapas einzugehen. Christiane selber fand den russischen Salat sehr lecker, welchen on top mit Tunfisch zubereitet wurde. Dieser war sehr würzig und für Frau Fischer das Highlight bei den Tapas. Das Problem der Küche ist der Mut zu Gewürzen. Alles ist halt ganz nett. Mehr aber leider nicht. Mir fallen auf Anhieb mindestens 3 andere Tapas Bars ein, welche eindeutig mir mehr Freude bereiten.

    Der Wein war sehr gut (Weiß, La Mancha) und was ich lustig fand, wir gehen und unsere Weinhändler Max kommt zum Essen. Die Weinhandlung kann ich nur empfehlen Köpenicker Weinladen in der Köpenicker Str / Kreuzberg.

    Mein abschließendes Urteil. Ganz nett aber eben kein Wow oder da muss ich wieder hin. Aber die Zeit vergeht…und manchmal auch zum besseren,..guckt mal hier