als mein Kollege Till letzthin von einem kleinen Franzosen, dem Chez Michel, in der Adelbertstraße berichtete, dachte ich mir so, na dann mal hin.
Till meinte, das Lokal errinnert an ein kleines französisches Bistro in einem Dorf, irgendow im nirgendwo in Frankreich, brummiger Chef, einafches aber leckeres Essen zu guten Preisen. Samstag Abend kündigte sich ein kleiner Hunger und Appetit auf einfache französische Küche an und wir machten uns auf den Weg in’s Chez Michel.
Wenn man reinkommt, denkt man erstmal ok – Imbiss. Ein Schild – „keine Toilette“ – im Türeingang, lies uns rechtzwitig Wissen, nix trinken, was eine Toilette erfordert, hmmm. Der Geruch recht verführerisch nach Tartes und anderen netten hausgemachten Speisen. Im ersten Stock befindet sich dann im ausgesprochen rustikalem Ambiente (zwei lange Tisch, karierte Wachsdecke, faltenunfreundliche Beleuchtung, Eckbänke (und da sind sie wieder – die 80’ziger)) der Gastraum. Also nix für den romantischen Abend zu zweit mit einem Gläschen Rotwein und tiefen sehensüchtigen Blicken. Nachdem wir eine Weile gewartet haben, vermuteten wir schon die Selbstbedienung. Thomas fand auf dem juten Buffet Speisekarten, die wir dann hinlänglich studierten. Die Küche bietet Tartes, Quiches, Flammkuchen, tagesaktuell Muscheln und Käseplatten, Lachs, Kotlett mit Sößchen, Entenconfit, Baguettes usw. siehe hierzu http://www.chezmichel-berlin.de/menu.html an. Das teurste Gericht kostet 11,80. Alles sehr preiswert. Auf der Karte lockte dann ein Schweinekotlett für 6,80 mit Pommes & Salat und ein Flammkuchen mit Creme Fraiche, Speck und Zwiebeln schmale 3,80€ Für diese beiden Gerichte entschieden wir uns dann. Thomas ging dann zum Tresen um die Bestellung aufzugeben. Dabei erfuhr er dann auch, Bier einfach aus dem Kühlschrank nehmen und ansagen. Der Wein wurde in einer Karaffe gebracht. Also Halbselbstbedienung!
Das Kotlett von Thomas ausreichend groß, ganz frische Pommes und dazu noch einen sehr frischen gemischten Salat mit Vinigrette. Sehr lecker, wirklich gut im Geschmack, zart, frisch. Der Flammkuchen wie ich ihn mag- schön gewürzt, nicht so riesengroß brettchenüberlagernd, aber für mich ausreichend – sehr gut.
Auch die anderen Gäste wirkten mit ihren Speisen recht zufrieden. Unschön fand ich – hat aber nichts mit dem Resturant zu tun – dass eine Familie auf der Eckbank dann dem Baby die vollen Windeln gewechselt hat. Dann sollte man sich vielleicht einen Laden suchen, der eine Winkelkommode hat. Immerhin nicht auf dem Tisch, neben meinem Flammkuchen. Mann Ökos….
So also, wer einfach, gut essen möchte, dabei auf schniecke Einrichtung verzichten kann, ist im Chez Michel in der Adelbertstraße gut aufgehoben.
Übrigends – auch hier kann ich Till recht geben, der Chef war brummig, fragte uns aber immerhin ob wir zufrieden sind 🙂
http://www.chezmichel-berlin.de