Wenn einen Mal wieder der französische Moment übermannt, kann man natürlich einen Flug nach Frankreich buchen, mit einem Baguette sich auf den Kopf hauen oder aber einfach ein nettes französisches Restaurant aufsuchen. Nach einigem googlen sind wir auf die Brasserie Belon in der Schinkestraße 14 in Neukölln gestossen. Steht man vor dem Restaurant, kann man sich über jede Menge nette Plätzchen in der Sonne oder im Schatten freuen. Drin selber fällt einem das schlichte, fast kühl anmutende Ambiente auf. Schlicht, aber durchaus ansprechend. Nix mit Baskenmütze und karierten Tischdecken und einer kellnernden Chansonette. Auf den Tischen alte Apotherkerfläschchen mit Kamille – nett.
Die Karte ist sehr übersichtlich. Vielleicht drei Vorspeisen, 4 Hauptgänge und 2 Desserts. Das wars. Es gibt auch noch eine Frühstückskarte bis 18:00 mit sich durchaus nett liest und Lachstatar, französischen Käse und andere Leckereien beinhaltet. Zur Vorspeise konnte man zwischen einem Süppchen und Matjes mit Apfelscheiben und Zwiebelconfit wählen. Moniseur entschied sich für den Matjes. Ich mich für liebevolle Enthaltung, hoffte ich doch auf ein leckeres Rillette oder aber Schneckchen. Zum Hauptgang bliebt die Wahl zwischen einem Entrecote (16€) , Rotzunge, Maispoulardenbrust (15€) und einem vegetarischen Röllchen. Da ich kurz vorher in Bremen einen Kabeljau hatte, entschied ich mich für dat Hühn und TB für das Entrecote.
Nachdem wir unsere Bestellungen aufgegeben haben (ich trinke Rollberg Bier 3,20, TB einen Weißwein für 4,80) bekamen wir eine sehr leckere selbstgemachte Bärlauchbutter und Baguette. Dieses wurde auch ohne explizites auffordern nett nachgereicht. Ich persönlich mag ja keinen Matjes, dieser war aber sehr frisch und schmeckte nicht nach übersäuerten Zwiebelscheiben und gab eine gute Kombi mit der süßen Marmelade und den etwas herb gewürzten Apfelscheiben ab. Sehr gelungen. Preis 9€ (na ja, schon ordentlich).
Das Entrecote war eine ordentliche Portion, rosa gebraten und wurde klassisch mit Rosmarinkartoffeln und geschmorten Tomätchen gereicht. Dazu gab es einen Jus, der ein wenig zuviel Estragon enthielt und lt. Thomas den feinen Geschmack des Fleisches ueberlagerte. Das Fleisch selber war kräftig angebraten und hatte dadurch einen schoenen rauchigen Geschmack. Die Mailpoulardenbrust wurde auf einem Spiegel aus Speck- Kartoffelpüree gereicht. Dazu kleine grüne Spargelscheibchen vom Grill. Das Fleisch war sehr saftig, KaPü gut gewürzt. Kann man aber auch nicht viel falsch machen, hat gut geschmeckt, war reichlich.
Als Dessert hätte es noch ein weißes Schokosoufflee gegeben, aber wir waren doch mehr als nur satt und musten dann leider verzichten. Alternativ könnte man auch eine Rohmilchkäseplatte wählen. Aber der hätte auch nicht mehr reingepasst.
So, Fazit: Ist ein netter Laden und wir haben uns wohlgefühlt. Ein bisschen mehr Auswahl bei den Vorspeisen und Hauptgängen hätten wir uns durchaus gewünscht, sind aber zufrieden und brav nach Hause.
Der Wein mit 4,80 (das war der günstige Domain de maubert) fanden wir gut – aber TB meinte, der würde dann schon schädeln. Preislich, ordentlich. Aber wir kommen gerne wieder, ganz besonders wenn man dem munteren Markttreiben am Maybachufer (Türkenmarkt) zugucken kann.
http://www.belon-brasserie.de/html/contact.html