netterweise hat mich mein ehemaliger Chef am Freitag zum Abschied in den Bierbau in der Durlacher Straße in Wilmersdorf eingeladen.
Ich hatte noch einiges davon gehört und war demnach sehr gespannt. Im Vorfeld hatte ich mich natürlich vorbereitet und schon mal die Speisekarte im Internet studiert.
Der Bieberbau befindet ich in den Nähe des Bundesplatzes und liegt in einer ruhigen Wohngegend. Hier erwartet man erst einmal kein Restaurant der gehobenen Klasse.
Betritt man das Restaurant Bieberbau, fällt einem sogleich der putzige Gastraum auf. Putzig, da an den Wänden überall Faune und Feen in einer Art Stuck angebracht sind. Eine Holz/Gipsdecke bestärkt den Eindruck eines sehr netten, gemütlichen Restaurants. Die Tische sind klassisch elegant mit Tischdecken und Stoffservietten eingedeckt. Schön so…man fühlt sich sogleich sehr wohl.
Nachdem wir Platz genommen haben, wurde uns sogleich ein Rieslingsekt mit Chassis angeboten, der perfekt gekühlt serviert wurde. Sehr lecker.
Auf der Karte werden jeweils zwei Menüs angeboten. Diese können als 3-Gänge, 4-Gänge oder 5-Gänge gewählt werden. Ein Mix aus beiden Menüs ist aber durchaus möglich.
Hier das Menü:
Menü 1
Marinierte Kalbszunge mit geräuchertem Sellerie
und Feldsalat
Birnenchutney & Meerettich
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Geschäumte Topinambursuppe mit französischer Blutwurst
Brunnenkresse, Johannisbeeressig & Taubnessel
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Ochsenbacke „35 h“ mit Kartoffel-Röstzwiebelstampf
Knuspriger Lauch, Süßholzjus & Wildkräuter
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„Obatzda“
Kreuzkümmel, Rettich & Pumpernickel
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Tarte Tatin vom Boskoop mit geeister Petersilie
Petersilienwurzelchips & Mumbai Curry
3-Gang (Kalbszunge, Ochsenbacke, Obatzda) 35,00 €
3-Gang (Kalbszunge, Ochsenbacke, Tarte Tatin) 39,50 €
4-Gang (ohne Obatzda) 48,50 €
5-Gang 56,50 €
Menü 2
Gebackenes Landei mit Blumenkohl und Tsarskaya
Hausfrauenart
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Müritzzander mit Borschtschsalat
und Dillschmand
Gärgurkenganité, Honigpomelo & Daikonkresse
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Ruppiner Heidelamm mit Zartweizen
und Muskatkürbis
Salbei & Piemonteser Haselnüsse
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Deutsche Käseauswahl von Blomeyer
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Crèmige Guanaja – Herrenschokolade
mit Cassissorbet
Butterkaramellen & Pistazien
3-Gang (Landei, Lamm, Herrenschokolade) 39,50 €
4-Gang (ohne Käseauswahl) 49,50 €
5-Gang 59,50 €
Wir entschieden uns für das 3-Gänge Menü, welches sich auch mehr als ausreichend erwies.
Ich wählte den Zander als Vorspeise, die Ochsenbacke als Hauptgang und die Herrenschokocreme.
Als Gruß aus der Küche gab es Miniknäcke mit einem Belag, den ich leider schon vergessen habe (es gab so viel leckeres an diesem Abend, da kann man ja mal was vergessen..).
Danach wurde als weiterer Gruß die Neuinterpretation eines Toast Hawaiis gereicht. Das Toastbrot wurde eher durch eine Frittata ersetzt, statt Schinken eine Schinkenmousse. Sehr lecker und optisch sehr, sehr schön. Beides wurde auf einer Art großer Flussstein serviert – witzig, coole Idee.
Der Zander wurde perfekt gebraten serviert. Dazu gab es den Borschschsalat und Gärgurkenganité, Honigpomelo & Daikonkresse gereicht. Auch hier optisch sehr perfekt. Ein bisschen mehr Salz hätte es beim Zander vielleicht sein können. Das ist aber echte Geschmackssache. In sich war das Gericht sehr stimmig und ich fand gerade die Kombi – heißer Zander, kaltes crunchiges Ganite und den kalten Rote-Beetesalat sehr gelungen.
Als Hauptgang wählte ich die langsam geschmorten Ochsenbäckchen mit Kartoffel-Röstzwiebelstampf
Knuspriger Lauch, Süßholzjus & Wildkräuter. Die Bäckchen waren wie erwartet sehr zart, der Stampf mit dem Lauch auch wieder durch die verschiedenen Konsistenzen sehr gelungen. Den Jus hätte ich mir vielleicht ein bisschen intensiver gewünscht. Alles in Allem aber auch sehr gut.
Vor dem Dessert, gab es wieder einen kleinen Gruß aus der Küche – und auch nach dem Dessert wurde noch ein Betthupferl gereicht . Auch hier – was soll ich sagen optisch ein Knaller und nett hier noch ein Häppchen, da noch ein Häppchen. Das Zwischendesserthäppchen überbrückte die auch recht lange Zeit, bis das eigentliche Dessert gereicht wurde. ich muss dazu sagen, die Schokocreme war herrlich cremig und schmeckte schön, schön nach Schokolade und das Cassissorbet war die Wucht. Unglaublich geschmacksintensiv, frisch und perfekt zur Schokolade.
Zum Service – dieser war sehr aufmerksam und es wurde immer freundlich nachgeschenkt. Die Beratung für den Wein (wir entschieden uns für einen Riesling) war ausgezeichnet und der Wein ausgesprochen gut.
Der Abend hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicherlich auch gerne wiederkommen. Ich fand auch das Ganze drumherum sehr geeignet, um auch mal mit Geschäftsfreunden zu dinnieren.
Danke für Einladung, Ex-Cheffe!
Restaurant Bieberbau
Koch und Inhaber: Stephan Garkisch
Durlacher Straße 15
10715 Berlin – Wilmersdorf
www.bieberbau-berlin.de
Die Überschrift ist falsch. Bieberbau (statt Bierbau) muss es heißen.