bei Qype hat Mannis Rästaurang ausgezeichnete Bewertungen. Von tollem Essen, urigem und gemütlichen Ambiente wird geschwärmt – also rein mit uns.
Von außen, unscheinbar, von innen urig? gemütlich? Na ja, da haben wir eine andere Definition
Als blinder Bahnhofsvorsteher sicherlich richtig beurteilt. Aber egal, nachdem wir 9h Fahrt hinter uns hatten, davon allein 4h in diversen Staus, war uns eigentlich alles egal. Hauptsache was zum Essen.
Schnell bekamen wir auch unsere Getränke und die Karten von der supernetten Bedienung.
Die Karte, hmmm. Es gibt wohl ein 30 Jahre altes Konzept. Ein bisschen griechisch, ein bisschen Leberkäs, ein bisschen moderne gehobene Küche (Entenbrust, Schnitzel mit Pfifferlingen, Tortellini). Ich nenne es ein wenig verwirrend. Aber egal. Wir hatten einen Platz, Bier und Hunger. Ich stelle immer wieder fest, Köln ist bei der Inneneinrichtung der Restaurants und auch bei den Speisekarten in den 80zigern stehengeblieben.
Wir entschieden uns für Schnecken als Starter, Rumpsteak mit Kräuterbutter und Salat, Calemari und Schweinsteak Lefki mit Chorizo, Oliven, Peperoni, Tomate und Gauda überbacken.
Hier ein kleiner Auszug aus der Karte 🙂
Also optisch waren die Speisen – ganz ehrlich – in’s besondere das Schweinesteak Lefki indiskutabel. Ich würde selbst zu Hause niemals eine Soße so auf den Teller klatschen. Auch mein Steak sah auf dem Teller einsam und verlassen aus. Ein Salatblatt als Deko für die drei Kräuterbutterkugeln? Na ja. Calemari leider TK-Ware. Schade, wir kennen in Neukölln einen netten Griechen, wo Mutti die immer ganz frisch macht. Leider ist hier die TK Ware sehr üblich.
Also ich finde Optik ist wichtig – auch wenn am Ende der Geschmack zählt.
Nun gut. Wir bekamen als Vorspeise die Schnecken im üblichen Tontöpfchen. Neu war die Anrichtung mit Cornichons und Tomatenwürfelchen. War keine Geschmacksexplosion aber in Ordnung.
Mein Steak war wie gewünscht gebraten und in Ordnung. Die Kräuterbutter frisch gemacht und hätte höchstens noch ein bisschen Salz gebraucht. Der Beilagensalt stand wohl schon ein ganzes Weilchen in der Küche rum. Das Dressing hatte sich ganz nach unten auf den Tellerboden versteckt. Er schmeckte ebenfalls in Ordnung.
Calemari wie erwartet, aber gut frtiert und nicht zäh. Der Tzaziki frisch, in Ordnung.
Nun zu Lukas seinem Schweinesteak Lefki…LOL..ich hätte probieren dürfen – habe mich aber nicht getraut. Lt. Lukas, der dem guten Essen auch sehr zugetan ist, gab es die Aussage interessant. Nicht mehr, nicht weniger. Ich interpretiere – na ich bin hungrig und der treibt’s rein. Aber muss nicht nochmals sein.
Beim schreiben merke ich schon selber wie kritisch ich bin. Aber meine Vorstellung von Essen gehen, bedeutet nun einmal nettes ansprechendes oder echt uriges, gemütliches Ambiente, ein Kerzchen auf dem Tisch (wo auch noch ein Kerzchen drin ist), ansprechende Präsentation der Speisen, guter Service, gutes Essen.
Ich mag hinterher mein dickes Bäuchlein streicheln, genussvoll seufzen und glücklich nach hause gehen. So einfach!
Den guten Service hatten wir bei Mannis Rästaurang, der Rest, schade, schade. Aber nun gut. Jetzt bin ich wieder komplett in Berlin und der nächste Köln Besuch wird noch eine ganze Weile hin sein.
Wie gut gutes Essen sein kann, ist im nächsten Bericht – natürlich aus Berlin – zu lesen.