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  1. Drei Schwestern im Bethaninhaus in Kreuzberg

    November 14, 2010 by Christiane

    Ja, man könnte glauben wochenlang schreiben wir nichts und danach treiben wir uns kulinarisch wild umher. Ja, könnte man. Iss aber nicht so. Die Restaurants die wir als gut befinden, bedürfen ja auch von Zeit zu Zeit unserer perönlichen, liebevollen Aufmerksamkeit. Dazu müssen wir natürlich ganz speziell das Cuno und Rosa Caleta erwähen. Letzteres bezeichnen wir mittlerweile als unser zweites Wohnzimmer und unsere jamaikanische zweite Heimat..Küsschen an Kirk & Troy)

    Aber zurück zu den drei Schwestern im Bethanienhaus am Mariannenplatz 2. Letzten Dienstag Abend war ich (Fischerin) mit zwei Kollegen und einem sehr lieben Geschäftsfreund dort zum Essen verabredet. Nachdem wir alle unabhängig voneinander den Eingang gesucht – ja und auch nach Wirren und Irren – gefunden haben (kleiner Tipp: Haupteingang, da wo man das Kirchenschiff vermutet) landet man in der ehemaligen Kapelle. Mein erster Gedanke war, wow, Mist, das wird bestimmt sehr laut und man versteht sein eigenes Wort nicht. Ist aber nicht so, toll gemacht.

    Die Karte liest sich schnell, ein paar Vorspeisen, Hauptgänge, ein paar Desserts. Nicht viel Auswahl aber durchaus ausreichend und mit max. 15.80€ für einen anspruchsvollen Hauptgang preislich absolut in Ordnung.

    Wir entschieden uns für die Kartoffelsteinpilzrolle, Barberie-Entenbrust, Irish Beef und Apfelschweinebraten.

    Ich wählte das Beef und bekam dazu frisches, knackiges Gemüse (manch einer würde sagen, zu al dente, ich mags aber sehr gerne so). Das Beef zart, hatte also wohl eine echt glücklich Kindheit im grünen Irland hinter sich, dazu Kartoffelplätzchen, die sehr luftig und doch knusprig waren. Reichlich und lecker! Der Rest der Gruppe bestätigte mir, dass sie alle sehr zufrieden sowohl mit dem Essen als auch dem Ambiente und Service sind. Ein Wort zum Service, sehr nett, sehr zuvorkommend und angenehm fröhlich! Also ich kann sagen, wir wurden sehr pfleglich behandelt und das Essen erinnerte gar nicht an ein altes Krankenhaus, welches das Bethanienhaus ganz früher mal war.

    So, da noch ein bisschen Luft in den Bäuchen war, mussten diese Lücke natürlich ein Dessert füllen. Ich entschied mich für die durstige Nonne (besoffene hätte besser gepasst) die als Haselnusstörtchen mit Orangenschaum daherkam. Grand Manier wurde großzügig im Teig versteckt. Kosten 2.50€ – prima Preis, prima Dessert.

    Meinem Kollegen durfte ich was vom Tongkabohnendessert stibitzen. Lecker! Sehr sogar. Auch der Apfelstrudel kam sehr gut.

    Hierzu mein Fazit. Klasse! Preis & Leistung Top. Service bekommt ein Sternchen von mir. Werde gerne wiederkommen und auch gerne im Sommer im Garten sitzen und liebevoll gepflegt werden (na eher mein Hunger).

    Preis für Chardonnay 0,2 L 3.50€

    http://3schwestern-berlin.de/


  2. deux ou troi choses, Bistro Lyonese Kreuzberg – CLOSED

    November 14, 2010 by Christiane

    Vor kurzem hatten wir vorübergehend eine französische Mitbewohnerin  Aanor die uns unbeabsichtigt einen ganzen neuen Blick auf das französische Berlin erlaubt hat. Auf einmal fiel auf, wieviele französischen Restaurants, Brasserien, Bistros und Creperien gibt.

    Welch ein Zufall, dass seit ca. 4 Wochen in der Köpenicker Straße 10a ein neues Restaurant, das deux ou troi choses, eröffnet hat. Letzte Woche Samstag Abend haben wir es erstmalig mit Freunden aufgesucht. Das Lokal selber ist hell, dunkle Möbel und verfügt über einen tollen Kachel-Kaminofen. Nett, kuschlig, romantisch mit dem Kerzenlicht und Kaminfeuerschein..Schmeichelhaft für den Teint 🙂

    Eine „feste“ Speisekarte oder Weinkarte gibt es nicht. Auf der Tafel vor dem Restaurant kann man die Menüs des Abends erlesen bzw vom Maitre berichten lassen. Gefällt mir!

    Die Weinempfehlungen werden dazu vom Sommelier ausgesprochen.

    Nachdem wir den letzten freien Platz ergattern konnten (gut, wer hätte gedacht, dass schon so schnell reserviert werden muss) entschieden wir uns an diesem Abend für Herzragout (nee, ich nicht) mit Späzle, knusprige Sardine auf Belugalinsen und Kartoffellauchsuppe als Vorspeisen. Zum Herzragout kann ich nicht’s sagen. Chris wirkte aber zufriden. Thomas sein Starter mit der Sardine war würzig, knusprig lecker. Die Kartoffelsuppe (eine klare Brühe – oder Wasser?), mit ein paar Kartoffel- und Lauchstücke und gelackte Geflügelleber fand ich sehr fade. Da half auch das Salz welches am Tisch stand nicht. Langweilig dazu zu sagen ist fast untertrieben. So kann’s auch Erasco! 5€ kostet jede Vorspeise.

    Zum Hauptgang entschieden wir uns für einen Loup de mer auf Meeresfrüchtesauce und zweimal Ochsenbäckchen auf einem Lauchgemüse. Die Bäckchen waren ordentliche Backen und zart im Geschmack. Das Lauchgemüse sah allerdings eher wie Glasnudeln aus. So ein bischen Kartoffel oder so hätte nicht geschadet. In sich aber alles sehr gut und reichlich. Der Loup war knusprig gebraten und sehr gut. Die Meeresfrüchtesauce war eher ein Süppchen mit Gemüse und Miesmuscheln. Geschmacklich prima, aber doch eher ein Süppchen. Preis für jeden Hauptgang 15€

    Zum Dessert entschieden 3 von 4 für die Creme Brulee mit Quittenkompott. Wurde nett im Glächen serviert und schmeckte nett nach Vanille. 5€ pro Dessert ist zu berappen.

    Zum Wein, ich weiß nur für Wein und Wasser haben wir rund 80€ berappt – kann ich nur sagen – sie waren sehr  gut. Der Sommelier lohnt sich (auch sein Outfit :-)). Ideal ist sowas natürlich, wenn man einen echten Weinliebhaber- und Kenner bei sich hat. Thomas und ich hätten uns profan immer für den Hauswein entschieden 🙂

    Fazit: Ich bin eigentlich schon ein Fan davon, eine Getränkekarte zu haben auch wenn es in Lyon üblich ist, sich preisneutral beraten zu lassen. Es ging mir auch ein bischen zu schnell, 3 Gänge in 60 Minuten geniessen zu müssen oder dürfen. Da habe ich schon lieber ein bisschen mehr Pause zwischen den Gängen. Ansonsten, war es ein schöner Abend, lag aber auch an der Begleitung. Wem nach einem Bonsoir, Salut und Merci mit französischem deftigem Essen aus Lyon ist, dann ab in’s Bistro Lyonese

    http://www.qype.com/place/1587317-Deux-ou-trois-choses-Bistrot-Lyonnaise-Berlin


  3. neulich im Rodeo Berlin in Mitte – CLOSED

    November 14, 2010 by Christiane

    lange wird es ja leider das wunderbare Rodeo im alten Postfuhramt nicht mehr geben. Grund genug das Ersparte zusammenzukratzen und mit Freunden nochmals einen genussvollen Abend erleben.

    Dank der Freundschaft mit Tilo, bekamen wir einen superguten Platz am Rande, der zumindest uns Mädels einen ungetrübten Blick auf den Rest des Restaurants erlaubte. Nach unseren Apertifs entschieden wir uns für die diversen Menüs. Hier möchte ich nur kurz über meines berichten, welches aus einen Dreierlei vom Fasan als Vorspeise bestand (Praline, Capuccino und Pastete) einem Hirschsauerbraten & Hirschfilet mit Pastinakenpüree und einer Orangemousse. Das Fasanendreierlei wunderbar harmonisch, leichter Wildgeflügelgeschmack im Capuccino, Pastetchen zart, luftig und die Praline kräftig im Geschmack. Vielleicht ein bischen fest. Aber das ist mal wieder auf höchstem Niveau gemeckert. Das Hirschhauptgericht, wie soll es anders sein – herrlich zart – das Fleisch zerfiel regelrecht im Mund und das Pastinakenpüree harmonierte mit seiner Süße wunderbar mit dem herben Wildgeschmack. Die Sauce –  statter Glanz, satter Geschmack – molto bene.

    Auch das Dessert, sehr fein und bildete einen sowohl optisch als auch geschmacklich hervorragenden Abschluß.

    Ganz besonders möchte ich auch bemerken, dass Thomas sein Fisch ebenfalls bestens gemundet hat und perfekt gewürzt war :-). Tilo, Andi, Daniel und der Rest – wir vier haben uns an dem Abend bestens amüsiert und ausgesprochen lecker gegessen. Auch vielen Dank an den Gruß aus der Küche – die zarte, leicht glasige Jakobsmuschel auf Wildpilzen.

    Wir sind jetzt schon traurig, dass es diese wunderbare Location bald nicht mehr geben wird.

     ***PS..ist mir wieder eingefallen, Thomas wählte als Vorspeise das Rote-Beetchen-Süppchen mit Räucherbonbon…er war sehr begeistert. Jetzt muss ich wohl einen Aal zur Praline machen und nachkochen..


  4. Augustiner Bräu am Gendarmenmarkt

    Oktober 17, 2010 by Christiane

    der Plan lautete, direkt nach der Arbeit nach Hause, aufrüschen, nett Essen gehen und ab in den Admiralspalast zu Melody Gardot.

    Realität: ewig nach Hause gebraucht, aufgerüscht, im Stau gestanden, am Gendarmenmarkt im Augustiner gelandet.

    Es ist wie in München. Groß, getäfelte Wände, abgelaugte Holztische, Buam in Lederhosen und Madls im Dirndel, laut. Alledings schalt einem nicht ein herzliches Grüß Gott entgegen, sondern der Mensch der die Tische verteidigt (war Freitag um 18:00 und gut reserviert). Nachdem wir unser Plätzchen gefunden haben, entschieden wir uns für einen Schweinsbraten, mit Kloß und bayrisch Kraut. Thomas beschloss einen Rindertartar zum selbst anmachen mit Essig, Öl, Kapern und Zwiebelchen zu gustieren. Dazu gab es reichlich gutes Brot.

    Der Braten war zart, die Knödel ein bischen gummiartig, das Kraut wiederum prima. Dazu Sauce. Thomas beschloss seinen Tartar schlicht, ohne Essig und Öl zu essen. Auch er war sehr zufrieden. Bierchen war auch gut. Beim bestellen des Weines sollte man allerdings nicht nur „ein Chardonnay bitte, Herr Ober“ rufen und sich wundern, dass man 6€ für 0,1 bezahlt. Es gibt nämlich noch einen für 0,2 der deutlich günstiger ist.

    Wenn’s Herzerl mal wieder nach einem Münchner Abend schreit, dann auffi in’s Augustiner am schönen Gendarmenmarkt. Nix aber für Romatik

    http://www.augustiner-braeu-berlin.de/

    Nachtrag: wir waren noch im Konzert und das war klasse. Allerdings bin ich nach dem deftigen Essen fast eingeschlafen 🙂


  5. Ming China Restaurant in Mitte

    Oktober 17, 2010 by Christiane

    nachdem ich von Tobias den Eintrag zur „Fast-Food Pekingente“ gelesen habe, und mir das Wasser im Munde zusammenlief, erinnerte ich mich an Hoa’s Empfehlung dem Ming in der Brückenstraße.

    Vergangenen Samstag Spätnachmittag, nach dem Xten Ausflug zum vermalidaiten Baumarkt, betraten wir das Restaurant bei der Chinesischen Botschaft.

    Nachdem ich mit Hoa auch noch über die besten Dim Sum In Berlin ausgestauscht habe, fiel mir die Entscheidung trotz üppig, verlockender Karte leicht. Frau F. wählte: D1, D4, D8 und D11. In Übersetzung: Gedämpfte Teigtaschen mit Schwein, gedämpfte Reismehltaschen mit Garnelen, gebratene Hefeklösse mit Schwein und gedämpfte Teigtaschen mit Garnelen, Huhn und Schwein. Dazu gab’s ganz traditionell ein wenig Essig.

    Das Ming ist bekannt für seine traditionelle Küche ohne ChiChi und Heckmeck. Jeweils 4 DimSum gab’s als Portion. Mehr als nur reichlich und sehr lecker. Dazu passte hervorragend das Tsingtao Bierchen. Thomas wählte knusprige Entenbrust mit Morcheln und Glasnudeln für 13.50€. Auch hier eine reichlich bemessene Portion. Beiden waren wir sehr zufrieden.

    Die DimSum kosten zwischen 3.50€ und 4.80€. Das Restaurant ist klassisch rot und gold eingerichtet. Viele Chinesen kommen dort zum Essen, daher gibt es Hühnerfüße, Qualle, Pansen, Schweineohren-Sülze, Hühnermägen und andere ach so leckere kleine Leckereien. Gut, dass ein Teil der Karte nur in Chinesisch ist 🙂

    http://www.ming-dynastie.de/

    Am Wochenende sollte man reservieren, da es abends ein Buffet gibt, welches sehr, sehr lecker aussah. Auch wenn chinesisch essen ein wenig altmodisch anmutet (da gerade Thai oder Vietnam in ist), ist es doch mal wieder schön spießig zu sein.


  6. Vorsicht Eichhörnchen

    Oktober 3, 2010 by Christiane

    Hi Deguoren! („Hi Deutsche“; wörtlich: De = Tugend, guo = Land, ren = Mensch)

    ich habe mir ja nun etwas Zeit gelassen mit meinem nächsten Kapitel.
    Eine weitere neue MampfSchmatzSchlürf – Entdeckung ist Pekingente.

    Toll, toll, toll…Wir waren also in Ha’erbin (eine Stadt in der DongBei Gegend d.h. wörtlich übersetzt Ost Nord Gegend, aber in China sprechen sie die Himmelsrichtungen genau entgegen dem Deutschen aus, aus diesem Grund wäre die korrekte Übersetzung Nord Ost…). Da wir auf unseren Reisen von den Typen, die die Unternehmungen planten, immer wieder in echt schlechte Restaurants geführt wurden (und das ist echt schwierig meiner Meinung nach, da ich jedes Mal einfach irgendwo reinlaufe, aber immer etwas finde, was mir schmeckt!) war T. mal wieder unruhig und hungrig auf der Rückbank des Busses gesessen. Wir stoppten irgendwann, um die „Innenstadt zu besichtigen“…Blödsinn! –> die Futtersuche ging los.

    Gleich im ersten
    Supermarkt/Lebensmittelgeschäft/Markt/Hierwirdallesverkauftladen/IchweißdierichtigeBezeichnungnicht
    sah ich einen kleinen Stand, in dem jede Menge gebratene Enten ‚den Kopf hängen ließen‘. (hehe…) Hingegangen, zugeschaut wie der Mann an der Theke mit einem hurescharfen Beil die Ente zerkleinerte, um sie den Menschen, die vor mir anstanden, zu geben. Wasserstau im Mund, ‚Haben will‘, erneute Begeisterung, wie er mit seinen geschickten Bewegungen das Ganze für mich wiederholt, um endlich die Trophäe entgegen zu nehmen, zu küssen und gen Himmel zu strecken (ok, das Ende ist erfunden. Hätte ich aber zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, wie sie schmeckt, wäre ich vielleicht tatsächlich mit einer Träne im Auge auf die Knie gefallen und hätte mir den Metzger gekauft, damit er dieses Wunder jeden Tag für mich wiederholen kann!).
    Pekingente wird serviert mit einer Art Crèpe, dunkler Sauce und normalerweise auch mit Gurke. So kann man sich dann die Crèpes selber belegen. Da der „Metzger“ aber schon auf die Entfernung die Frage/Aussage in meinen Augen erkannte (zumindest vermute ich das), ‚Wer braucht schon Gurken?!!‘ beließ er es bei Crèpe + Ente und dunkler Sauce. Es war?…kurz in Gedanken verfallen…himmlisch!
    Zur Speise bekommt man lediglich einen Plastikhandschuh, mit dem man dann in die Entenstücke reingreifen darf und sich so seinen herzhaften chinesischen Crèpe baut.

    Um zum Ende der kulinarischen Neuigkeiten zu kommen nun noch die Geschichte zu unserem Lieblingsjapaner. Ja, wir haben ihn gefunden.

    Auf einem der vielen Streifzüge durch die Stadt fanden wir einen Japaner und, jetzt kommts, er serviert !!Schnitzel!! Gut, es ist angeblich irgendein japanisches Rezept, wird mit ganz wenig dunkler Sauce serviert, die oft an asiatischen Gerichten zu finden ist und hat einen chinesischen/japanischen Speisenamen, aber ICH denke, dass da ein dicker, verschwitzter, deutscher Koch in der Küche sitzt, Karl-Heinz oder Manfred heißt, sich als Japaner ausgibt, ins Fäustchen lacht und denkt: „die dummen Chinesen/Deutschen!“
    Der macht das wie in Amerika…da heißt ganz normaler Vanillekaffee auch „French Vanilla“, oder Wurst „German Sausage“. Schon kein schlechter Schachzug Manni!

    …Jedenfalls sind wir ja nun beim „Japaner“ und meine treuen Leser werden sofort wissen, was die nächste Frage sein wird…genau: „Wo bleibt der Sake???“

    Wir sind uns nicht 100% sicher, ob es wirklich Sake war, da niemand von uns den chinesischen Namen dafür kannte, aber wir tranken ihn, er war lecker und wir tranken mehr und er blieb lecker…warmer Schnaps zum Essen…ich bleibe in diesem Land noch ein bisschen.

    Jetzt zu meiner körperlichen Verfassung. Also da kann ich nur sagen…Prima! China lässt mich gar nicht abnehmen, weil es hier alles so gut schmeckt und dazu gehe ich einmal wöchentlich zum xicao + anmo…was so viel bedeutet wie Spa!!! (wörtlich übersetzt heißt es „Baden“ und „Massage“) Ganz genau, Sonntag ist hier Beautyday geworden. Wir haben jetzt schon zwei Spas ausfindig gemacht. (das eine ist das *****Sheraton und vom anderen habe ich den Namen nicht, es war aber auch japanisch) Man wird behandelt wie ein Scheich.

    Unser Sonntag schaut dann ungefähr so aus. Wir gehen essen gegen 12 Uhr. Danach dann ins Spa und beginnen mit Baden. Erstmal ca. 1 Stunde. Baden heißt: Sauna, kaltes Becken, mittelwarmes Becken (40°C), heißes Becken (46° – 50°C), wärme Raum,…etc. + wiederholen. Wenn wir dann einigermaßen warm sind, holen wir uns eine kleine Chinesin („Entschuldigung“ für die Wortwahl, aber die sind einfach sooo süüüüß), die uns für eine Stunde ganzkörper-masiert. Einziger Minuspunkt, bei Ganzkörper sind keine Füße dabei. Schade! Jetzt wieder baden, aber mindestens 2 Stunden. Wir verlassen das Spa dann meistens zur Abendessenszeit.

    In diesem Zusammenhang ist auch unser legendäres Louis Vuitton Bild entstanden. Wir waren so begeistert von den Spa – Schlaf/Massage/Gammelanzügen, dass wir sie haben wollten. Und wir haben sie!! Nach unserem ersten Beautyday sind wir zum Abschluss noch in einen Pizza Hut gegangen. (Pizza Hut ist in Asien kein Fast Food Restaurant, sondern ein nobles Restaurant. Hier bezahlt man westliche Preise und bekommt gar nicht die Atmosphäre eines Fast Food Ladens. Es läuft klassische Musik, die Einrichtung ist mit vielen Pflanzen dekoriert und die Stoffe, die verwendet werden, sollen den Eindruck machen, dass es sich um etwas Hochwertiges handelt.) Wir wollten danach in „Expandables“ auf Chinesisch gehen (Sylvester Stalone und Konsorten mit chinesischer Stimme ist legendär!!!) und da wir uns (selbstverständlich) im Pizza Hut überaßen, kamen wir auf die Idee sofort in unsere liebgewonnenen Pyjamas zu schlüpfen und das Kino so zu genießen. Der große Louis Vuitton Laden kam uns da auf dem Weg ins Kino natürlich nur recht!

    Ich sammle also brav weiter und meine Begeisterung für neue Ideen, Situationen und Menschen bleibt bestehen. Ich grüße euch alle und lasst euch Folgendes gesagt sein:

    „No chasing and hitting squirrels, for your safety.“
    („Bitte zu IHRER Sicherheit, keine Eichhörnchen jagen und/oder schlagen!!!“ – versteht sich von selbst)

    T.


  7. Lavanderia Vecchia Neukölln

    September 12, 2010 by Christiane

    während Katrin’s kleiner Bruder kulinarisch aufregendes aus China berichten kann, hat es uns in das nicht minder aufregende Neukölln verschlagen. In die wunderhübsche Lavanderia in einem zweiten Hinterhof in der Flughafenstraße. Einschlägige Berichte lasen wir bereits in den üblichen Stadtmagazinen, mehrfach wurde wir gefragt, wart ihr da schon? Jetzt können wir mit einem wissenden Blick großspurig sagen, natürlich, selbstverständlich! Yes, wir waren da und würden gerne gleich wieder heute abend hingehen und morgen und übermorgen und…Aber stop…ein paar Stunden zurück.

    Reserviert hatten wir für gestern Abend. Erwartungsvoll betraten wir die „alte Wäscherei“. Cooler Laden war sogleich mein erster Gedanke. Weiße Tische und Stühle, schöne altmodische Tischdecken, überall Wäscheleinen mit schönen alten Geschirrtüchern, offene Küche, indirekte Beleuchtung. Der Wohlfühlfaktor trat sofort ein.

    Freundlich wurden wir an unseren Platz geführt, der uns einen perfekten Blick auf die offene Küche und die Köche erlaubte. Da es ein „Einheitsmenü“ gibt, blieb nur noch die Entscheidung zwischen Rot- oder Weißwein. Wasser, Öl, Brot, Salz, Pfeffer standen schon bereit. Die Teller fröhlich gemustert, endlich mal kein Einheits-Gastrogedöns. Prima, prima. Wir wussten bereits aus dem Internet was uns serviert werden würden und warteten daher hungrig und erwartungsvoll auf die 10 AntiPasti’s. Und schon gings auch los. Gestartet wurde mit einer klaren Fischsuppe, an der wir schnupperten und schmeckten. Ich fragte natürlich gleich „besserwisserisch“ nach ob die Suppe auch aus Muscheln und Anis gemacht wurde, was der Chef nach einer kurzen Rückfrage verneinen musste. Der wunderbare Geschmack kam von Meeresfrüchten (na ja sooo weit war ich jetzt auch nicht enfernt, paah). Sehr lecker. Danach folgte ein kleines Scheibchen Brot, welches ich mit Aioli identifizierte. war aber auch nicht so. Also hielte ich bei den vielen nachfolgenden Gängen lieber meine Klappe und machte diese nur auf, um wieder was superleckeres in diese zu schieben. Danach gab es wunderbaren Mozzarella mit Tomatenconfit (ich dachte Büffelmozarella, war aber aus Kuh und dem Umland – perfekte Täuschung), hervorragend fritierten Pulpo, wunderbar zartes Vitello Tonnato mit einer leichten Tunfischsauce wie sie besser nicht sein könnte, Carpaccio mit Ruccola und Bresaola, Bruscette und..und..und. Dazu prima Brot. Als „zweiter“ Gang wurden uns superschmale frische Taglioni mit einer Art Pilzen (vermuten wir mal, bin jetzt aber vorsichtig) serviert, die ebenfalls ausgezeichnet waren. Als Hauptgang gab es Kalbsbäckchen – sowas von schweinelecker – wobei der Begriff schweinelecker nach Brahms Tierwelt so wohl nicht korrekt ist. Zart, mürbe, das kleine Bäckchen zerfiel regelrecht im Mund und hinterliess nur ein perfektes Wohlfühlgefühl… Yummy!

    Als Dessert wurde eine Torta susina gereicht, ein Desserkuchen mit geschmackvollen Pflaumen. Auch wieder sehr fein und rundete den Abend auf’s Beste ab. Zum Menü gibt es soviel Wein und Wasser wie man möchte – für schmale 39€. Ich kann nur sagen, das Geld war sehr gut angelegt und wir gingen sehr glücklich und zufrieden nach Hause..und träumten von leckeren AntiPasti, einem glücklichen Kälbchen was uns sein Bäckchen schenkte.

    Wir sind ja auch große Fans der Hostaria in der Mittenwalder und in der Gräfestraße. Also die Lavandaria kann den beiden mehr als nur das Wasser reichen und da alle doch so unterschiedlich von der Lokalität sind könnte man Montags hierhin gehen, Dienstags dort und Mittwochs da..(danach gehts dann straight ahead zum Schönheitschirugen, Magenband anlegen.)

    http://www.lavanderiavecchia.de/

    PS: Der Service – um diesen nicht zu vergessen – war sehr freundlich und aufmerksam, nur hätten wir uns gewünscht, das uns die einzelnen Gänge angesagt worden wären. Es liegt zwar der Menüplan aus, aber die Reihenfolge bei den Antipasti waren machmal anders und unser italienisch ist nun, sagen wir mal so,…aähmm….rudimentär. Aber das ist auch schon das Einzige was es zu meckern gibt..

    Also volles Lob für die Lavanderia Veccia und seinen hochbegabten Koch. Wir kommen gerne wieder, bis dahin arrivederci, ciao bella Lavanderia….


  8. Kontraste, Kontraste, Kontraste

    September 11, 2010 by Christiane

    Hi, Ihr Lieben,

    es gibt wieder einen Batzen an Neuigkeiten. Dem Titel gemäß bitte ich euch ein besonderes Augenmerk auf die immer wieder vorherrschenden Gegensätze dieser uns unbekannten Welt zu legen. Sie sind immer vorhanden und ich bitte euch daher diese in meiner Schrift und den angehängten Fotos zu suchen und hoffentlich zu finden, sie machen alles hier unvergesslich…

    Zuerst zu den neuen kulinarischen Orgasmen…

    – HotPot (die zwei unterschiedlichen Flüssigkeiten): es handelt sich hier um eine Art Fondue. Beide Flüssigkeiten (eine scharf, die andere eine normale Brühe) werden von unten durch eine von einer Gasflasche genährten Flamme erhitzt und richtig heiß gemacht. Man kann im Vorhinein aus einer riesen Auswahl von Fleisch, Fisch, Gemüse und Tofu auswählen, welches man im Anschluss in die brodelnden Pfützen schmeißen darf.

    Es ist ein unglaublich geselliges Essen (wie man es von unserem Fondue kennt,) da sich schon ein oder zwei Mal um den gleichen Fisch, oder Fleischberg gestritten wird! Nein, ganz im Gegenteil, Ellbogen werden zwar schon benötigt, aber Kommunikation steht im Vordergrund und das ist etwas sehr Schönes.

    – Da wir hier unsere gemeinsamen Essen immer wieder als „Vorglühen“
    verwenden, ist der nächste „Höchstgenuss“ natürlich Baijiu (weißer Schnaps). Hier möchte ich kurz (auch wenn man es nicht sollte) Wikipedia zitieren:
    „A number of accounts in English comment unfavorably on the taste of baijiu, comparing it with paint thinner, rubbing alcohol, and diesel fuel. The typically high ABV of much baijiu is commonly cited by the Chinese as the reason for these impressions.“

    Nicht 100 % korrekt…der Geschmack ist: Kleber!

    Mein Name hierfür in Deutsch ist:
    „GänsehautschnapsAugenzumachenmussundKopfschütteldaechtwiederlich“ – Jahrzehnte haben Forscher gebraucht, um den Namen korrekt wiederzugeben… . Falls ihr ihn in die Hände bekommt, kann ich euch nur raten, ihn während eines Essens zu euch zu nehmen. Der Name verändert sich daraufhin zu „Gänsehautschnaps“. Toll geeignet, um später wegzugehen.

    – Grün gefüllte Oreos (Geschmacksrichtung: Eisgeschmack !!!) Ich weiß nicht, ob das hier in China tatsächlich ein Geschmacksrichtung ist, vielleicht haben die Chinesen ja neben den 4 Regionen süß, sauer, salzig und bitter auf ihrer Zunge noch eine weitere, nämlich die Eisgeschmack Region – möglich ist es. Da hat das Marketing der Firma NabiscoWorld (Oreoproduzent) sehr gut gearbeitet.

    – Und nun vorgestern, nach einem 3 Stunden Billard Abend mit Simon, wieder etwas Unbeschreibliches. Ich versuche es trotzdem… . Nun ja, bis um 12 Uhr nachts waren wir Billard spielen und wollten danach selbstverständlich noch einen Mitternachtssnack. Wir machten uns also auf zum nächstgelegenen Essensstand, und was wir dort fanden, war wie so vieles hier ein Wunder. (leider hatte ich einmal meine Kamera nicht dabei)

    Ein „Buffet“ an ausgewählten Meerestieren und anderer Leckereien. Wir entschieden uns für !!!! Mini Hummer !!!! (immer noch 12:30 nachts)

    [Vorsicht, makaberer Einschub – …mit denen wir, nachdem sie noch lebten. gegeneinander kämpften, wie mit Transformern früher, und Ihnen die Freiheit geschenkt hätten, wenn sie durch eine von uns entworfene Rennstrecke gelaufen wären. Taten sie aber nicht. Der Daumen der Imperatoren ging zu Boden und die Duellanten mussten in das heiße Fett…]

    …der köstlich war, aber die Puhlerei geht auf’n Sa**! Als wir also hier am knabbern waren, plötzlich, von rechts unten hinter mir…ein Geräusch…da führt sich doch tatsächlich eine Taube in einem Taubenkäfig bestückt mit 6 Tauben auf und flattert mit ihren Flügeln.

    Simon und mir kam sofort der gleiche Gedanke: „Die wollen wir auch essen!!!!“ Gedacht, bestellt…yummy…schmeckt wie super leckeres Hähnchen.

    Nach für chinesische Verhältnisse jeder Menge Dekadenz und Gelächter schlossen wir unseren „Snack“ mit einer Rechnung von 10 € ab. (für 20 Minihummer, 1 Taube, 2 Schalen Reis, 4 Hähnchenspieße, 4 Rindspieße, 4 Bier)

    Zum Thema Kontraste auch das Bild mit den Affen (welches aber in Changchun war)…

    Wir waren vor ein paar Tagen wieder mal in der Innenstadt Changchuns und entdecken – nun ja – dieses „Schauspiel“, gespickt von Wahnsinn und Ironie!!! Ich wusste nicht, ob ich lachen (aufgrund dessen, wie surreal die Situation war), oder traurig sein sollte…
    Es kam so weit, dass ein betrunkener Penner vorbei lief und einen der Affen trat, und zwar richtig, sodass der Affe verständlicher Weise ausrastete und seinen „Tyrannen = „Besitzer““ angriff…Fazit: die armen Affen.

    Eines meiner Lieblingsbilder ist nach dem Abend des HotPots + Baijiu + später ab in den Klub entstanden: Es ist das in welchem ich gegen Simon Shaizi (engl. Liar’s Dice) spiele. Es ist ein dynamisches Foto in welchem deutlich wird, dass die Entscheidung, ob man den Gegner einen Lügner nennt, oder nicht, damit zusammenhängt, wie schnell man auf die vom Kontrahenten angesagte Aussage reagiert. So wird Shaizi gespielt!

    Noch eine tolle Tradition des Chinesischen möchte ich euch näher vorstellen, bevor ich euch mit den restlichen Bildern alleine lasse.

    Es ist nicht vergleichbar, wie vital und sportlich hier ältere Menschen sind. Ein Beispiel zeigt der letzte Sonntagnachmittag, den ich mit Lukas hier in einem willkürlich ausgewählten Park verbrachte. Es sind so viele Menschen auf „Spielplätzen für Ältere“, das kennen wir in Deutschland nicht so.

    Schaut euch das Outfit und das Alter des Tischtennisspielers an den ich angehängt habe. Der spielt nicht im Verein und ist auch kein Sportlehrer…!!!

    Eine Info braucht ihr noch für das Verständnis eines Bildes, die anderen könnt ihr selber in den richtigen Rahmen packen und geistig an einen schönen Platz hängen. Das Bild, in dem man gelbes Papier mit einer roten Schleife sieht…es handelt sich hierbei um Totengeld! (bitte selber nachschlagen, falls Interesse daran besteht)

    Ich wünsche euch von hier aus liebe Grüße.

    shao4teng2bin1 (mein chinesischer Name)


  9. Konservenfisch und Maden

    September 11, 2010 by Christiane

    Nimen hao!

    Selbstverständlich war der Griff zum Konservenfisch mit der Jalapeno ein Fehler und ich konnte nur einen Happen von machen, da er ernsthaft wiederlich war, aber wenigstens hatte ich es ausprobiert! Wer stellt den denn auch neben den lecker Tomatendosenfisch??? Dann blieb nur noch das Brot, welches sich als äußerst schmackhaft entlarvte.

    Seit diesem ersten Missgriff gab es aber nur noch äußerst äußerst positive und leckere Speißen. Ernsthaft!

    Es fing bei kleinen Sachen wie chinesischem „Jakult“ (welches ich im Nachhinein im Internet als Trinkjoghurt für Kleinkinder fand) und Erdnussbutterkeksen und fand heute seinen absoluten Höhepunkt.

    Vorgestern hatte ich in meinem „Ich-weiß-es-nicht“ in der Mensa einen Krähenfuß, wodurch ich darauf schließen konnte, dass es sich bei dem Gericht um Huhn handelte. Genussvoll wurde dieser selbstverständlich gekostet, wodurch mir jede Menge Humor und Witz zuteil wurde. Fotos sind leider nur auf der Kamera eines Sinologen, werden aber nachgereicht.

    Heute dann die Spitze…Es war wie gestern ein genialer Tag hier in Changchun, sowohl vom Wetter (so wie ein Sommer sein sollte) als auch von den Impressionen. Ich habe nachher ein paar Bilder angehängt, jedoch kann ich nicht versprechen, ob sie nur annähern den Flair von allem hier wiedergeben können. Es ist unglaublich aufregend und wird sowohl von Gegensätzen, als auch aus Andersartigkeit geprägt. Es geht mir sehr, sehr gut hier.

    Ich hatte selbstverständlich schon am ersten Tag die lockersten Sinologen ausfindig gemacht und seit dem treiben wir uns nach dem Unterricht eigentlich jeden Tag zusammen rum. Vormittags sind die in einer anderen Klasse als ich, sobald der Unterricht aber endet, unternehmen wir was, da wir alle die Meinung teilen, nur so „lebt“ man China. Sehr gute Jungs (zwei davon aus Berlin). Ein äußerst witziger Haufen insgesamt unsere Gruppe. Zwei waren bereits in China, was das Niveau des Umgangs mit den Leuten und die Erfahrungen wahnsinnig steigert.

    Heute kam uns die Idee, dass wir uns einfach mal blindlings in den Bus vor unserer Universität setzen in die Stadt fahren und aussteigen, wenn uns irgendwas zusagt. Ich sage euch, daraus wurden mit die interessantesten, lustigsten und aufregendsten 5 Stunden seit einiger Zeit. Wir unterhalten uns mit Chinesen (auch wenn wir uns noch schwer tun, natürlich besonders ich (zu geringe Kenntnisse), da viele eine sehr eigene Mundart haben), kaufen auf Billigmärkten, saugen unsere Umwelt auf und SELBSTVERSTÄNDLICH essen an Straßenständen!!!! YUMMY!!!

    Das ist so lecker und man sollte es machen, wenn man hier ist. Bloß nicht den Reiseführern trauen. Die Bauchschmerzen halten sich in Grenzen, wenn man überhaupt von „Schmerzen“ schreiben darf. Es grummelt halt a bissi, aber die Erfahrung ist MIR das absolut wert.

    Wir hatten zwar heute Mittag schon ein sehr leckeres Mittagessen in irgendeinem natürlich willkürlich ausgesuchten Restaurant, aber die abendliche Atmosphäre, das gesprochene Mandarin und der dich umgebende Kontrast von Armut direkt neben Luxus haben dem Abendessen den letzten Schliff verpasst und zu etwas Besonderem gemacht. Es ist hier echt aufregend.

    Ich laufe durch die Stadt und es wirken sooo viele Sachen auf mich ein, dass ich mich dabei bemerke, wie ich aktiv versuche, irgendwo in mir Stauraum zu finden, um so viel wie möglich abzuspeichern und in die jetzige Email zu packen.

    An einem Straßenstand war es dann so weit, dass wir Maden auf dem Grill sahen und auch aßen. Auch diese waren schmackhaft. Ich würde sie auf jeden Fall als Beilage gerne wieder sehen. Sie waren jetzt nicht unbedingt vom Geschmack her ein UNGLAUBLICHES Erlebnis, aber sie haben geschmeckt. Gut sogar.

    Wie schon gesagt, hier ist alles in Ordnung und jetzt langsam geht alles auch einen routinemäßigen Weg, aus dem wir 4-5 Studenten am Nachmittag immer wieder ausbrechen, aber ich habe überhaupt keine Probleme, von denen z.B. andere Studenten berichten:

    – Essen in der Mensa –> super lecker. Wir haben jetzt ausgemacht, dass jeder von unserer Gruppe verschiedene Gerichte (in Schälchen) auswählt, wir diese dann in die Mitte stellen, und jeder von allem probieren kann. Somit probieren wir alle Gericht am Schnellsten aus.
    Genauso gehen wir ab morgen im Supermarkt vor, damit wir da auch genau wissen was wir essen können und was nicht. Beim Bier machen wir das eh schon seit dem ersten Tag!:)

    – Schlafprobleme (nicht vorhanden)

    Ich habe auch seit heute früh aus dem chinesischen Frühstück ein deutsches, naja amerikanisches gemacht…In China bekommt man zum Frühstück neben Dampfnudeln, salzigen Pfannkuchen und einer Art von Omelette eigentlich das Gleiche, wie bei uns Mittags, nur in kalt. Das heißt, das kann Gurkensalat, gewürzte Zucchini, Bohnen…eigtl. kann das alles Gemüse sein und dazu auch Fleisch, welches dann auch warm sein kann.

    Da ich das jetzt nicht schlimm finde, es aber auch nicht meine erste Wahl ist, lief ich in den Supermarkt, um mir Marmeladen zu kaufen. Und seitdem habe ich JEDEN Morgen Pfannkuchen (=Art von Omelette), bzw. Dampfnudeln mit Marmelade!!! So muss ein Morgen beginnen…Kostenfaktor pro Pfannkuchen, bzw. Dampfnudel sind 1 yuan.
    (Info: 8,irgendwas yuan sind 1 €).  Toll, toll, toll…

    Außerdem habe ich mit den anderen Jungs gestern eine Tradition geboren und wir sitzen nun jeden Abend bei uns im Waschraum (wir haben kein Chillzimmer) auf rumgedrehten Mülltonnen und haben unsere eigene Teezeremonie erfunden.

    Als ich in der Stadt war, brachte ich den Einwurf, dass wir doch auch den Tee unbedingt trinken müssen und so kam es, dass ich die erste Packung lü cha (grünen Tee) auf einem der kleine Märkte sponsorte und wir diesen in mehreren Aufgüssen jeden Tag ca. 1 Stunde genießen. Herrlich entspannend und gesellig + wahnsinnig schmackhaft.

    Heute wurde die Tradition um hei cha (schwarzen Tee), hua cha (Jasmin Blumen Tee, „Blume“ da der Tee wie eine kleine Kugel, bzw. Blume ausschaut und nach Aufguss aufgeht) und eine neue Sorte lü cha erweitert. Wir schaffen uns hier eine tolle Atmosphäre!!!

    Nun noch ein paar Bilder für euch und dann setze ich mich an mein unzähliges Vokabular.

    Aus dem Land des Lächelns,

    T.


  10. Snobs

    September 11, 2010 by Christiane

    Hi ihr,

    Tag 1 in Changchun. Hier werde ich die nächsten 6 Wochen versuchen, meine Kenntnisse des Manarin zu erweiteren.

    Der Flug selbst war spitze! Ich musste nicht mit den nervigen anderen Mitstudenten zusammen sitzen, von denen ich jetzt schon weiß, dass Sie mir auf den Sa** gehen. Und auch sonst hat alles gepasst. Beinfreiheit, schön ruhig und gutes Essen.

    Warum „nervige Mitstudenten“? Naja, das erklärt sich aus der nächsten Kurzgeschichte von ganz alleine…

    Also irgendwann,  nachdem wir vom Flughafen abgeholt wurden, kamen wir dann auf dem Campus in unserer Behausung an. Nettes kleines Studentenzimmer, 1,5 Zimmer zwei Betten (schön harte Matraze, juhuu) und ein Bad. Internet hat leider immer nur derjenige, der das LAN Kabel in die Buchse steckt, aber das ist ja halb so wild.

    Da wir ja nichts zu Essen hatten, gingen wir in den „Supermarkt“ im Gebäude der Mensa. In Anführungszeichen, da naja…er hatte halt keine richtigen Wände, sonder war, ähnlich wie unser Garten daheim mit einer grünen Folie abgegrenzt.

    Wie geht T. einkaufen? Da man ja wirklich überhaupt nix von den Produkten versteht (ihr müsst euch das so vorstellen…ihr könnt die Verpackungen einer bestimmten Produktkategorie zuordnen, einige der Schriftzeichen lesen, aber dadurch, dass ihr die Wörter, die diese Schriftzeichen bilden, nicht kennt und dass die verrücktesten Farben für das Verpackungsdesign gewählt werden, steht man ein bisschen doof da)

    Was solls! Dann guckt man halt, was gut sein KÖNNTE. Auf Verdacht kaufen ist doch eh viel spannender…da hat man noch den „Weihnachtsbaumeffekt“!!!

    Ich marschiere durch und wähle 2 Arten von Chips und ein Snickers, da ich mir denke, „Ach, die gehen doch immer und wenn du hungrig bist, dann machen die’s erstmal!“ Ebenfalls wichtig, Wasser – da hab ich jetzt irgend so einen ich schätze mal 2,5 l Humpen, der von der Verpackung her ausschaut, als ob er destilliertes Wasser beinhaltet. Gut schmeckt’s!

    Und zu guter Letzt…naja, ich will ja noch etwas Ordentliches essen und mein Auge fällt auf Konservenfisch mit Tomate…yummy…blöd nur, dass man für diesen einen Dosenöffner benötigt. Also steige ich auf die rechts dazu gelegene Konserve um, die irgendeine Art von Fisch (ich bin mir zu 99% sicher, dass es Thunfisch sein soll) abbildet und dazu noch eine feurige Jalapeno, dafür aber mit Öffner. Alles was ich dazu noch brauche ist Brot. Eingepackt, losmarschiert.

    Keinen Ton von der Verkäuferin beim Abkassieren verstanden, deshalb den Preis von der Kasse abgelesen…26,60 yuan – ca. 3 Euro für 2 Packungen Chips, 1 Snickers, Wasser, Brot und Konservenfisch…sehr fair.

    Nun der Vergleich, was die anderen Studenten gekauft haben: Wasser. Sonst nix – weil (Anm. d. Red.: in einer pipsigen und verachtenden Stimme bitte ab hier weiterlesen) „das Andere schaut ja so eklig aus und ich weiß gar nicht was drinnen ist!!!“ – Blödel!!! Denken, rumdrehen und nach Hause gehen.

    Nun bin ich seit einer Stunde wach, habe erstmal meine nach goldgebräunter Ente schmeckenden Chips gezückt, da ich mir denke, Weltjournalisten müssen in Krisengebieten und zu unmenschlichen Zeiten immer wieder auf Junkfood zurückgreifen…

    Ortszeit 9.04 Uhr, um 10.30 werden wir abgeholt und dann entdecken wir glaube ich den Campus. Wie gesagt der „Weihnachtsbaumeffekt“ bleibt bestehen.

    Das war guten Morgen China aus Changchun, mein Name ist T.

    Auf Wiedersehen.