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  1. Tim Raue Restaurant

    September 5, 2011 by Christiane

    schon lange wollten wir wieder mal richtig chic essen gehen, sind aber durchaus von den Preisen in der Spitzengastronomie ein wenig abgeschreckt. Sicherlich, die Produkte und Ergebnisse die man bekommt sind genau diesen Preis wert (und somit Preiswert), aber man schaut schon mal in den Sparstrumpf oder nutzt das Lunchangebot.

    So getan vor 4 Wochen. Eines sonnigen Tages (ja, es gab welche im August) gingen wir pünktlich um 12:00 zu Tim Taue in der Rudi-Dutschke-Straße.
    Obwohl wir nicht reserviert hatten, bekamen wir sogleich an einem der großen Fenster einen schönen Platz. Das Interieur ist in türkis, weiß, braun gehalten und dabei sehr geschmackvoll. Die Tische selbstverständlich schön eingedeckt. Sehr schön 🙂
    Zuerst wurde uns Wasser gereicht, Handtücher zum erfrischen und ein paar Kleinigkeiten (scharfen Rettich, scharfe Nüsse und einen kleinen Salat mit Reisweindressing) und erst nach einigen Minuten gab es die Karte. Jetzt könnte man denken, die sind langsam, aber nein, wir empfanden das eher als „kommt erst mal runter, relaxed“. Die Karte wurde uns freundlich erklärt und wir entschieden uns für einen 2-Gänge Lunch für 28€.
    Nach der Wahl der Gerichte bekamen wir eine Glas mit eiskalter Dashibrühe und einem Sishoblatt (oder so). Zuerst sollten wir das Blatt auf die Zunge nehmen, leicht kauen und dann die Brühe trinken. Es war wunderbar erschrischend. Perfekt für diesen heißen Augusttag.
    Ausgewählt haben wir: Dim Sum (wobei das war kein Dim Sum, sondern eine vietnamesische Summerroll) mit Hummer gefüllt und scharfer Mayonese und Thomas entschied sich für ein Enten Wan Tan mit Barbecue Sauce. Die Sommerroll mit ein bisschen Gemüse und zusätzlichen Flusskrebsen war würzig, frisch und was…ja was – ausgezeichnet. Aber ich Esse die auch gerne im Cuno ind er Schlesischen Straße. Bei Thomas harmonierte ganz wunderbar die etwas süße Barbecue Sauce mit dem kräftigen Entenfleisch und seinem Gesichtausdruck nach zu urteilen, war er ebenfalls happy. Es wurde sowas gemurmelt wie „kannste auch mal zu Hause kochen…“
    Danach hatte ich ein Filetchen (es gab einen anderen Fachnamen) von Wagyurind mit scharfer Rote Beete. Auch hier die Optik – perfekt. Kleine Türmchen zierten den Teller. Der Geschmack – perfekt. Das Fleisch war geschmacklich sehr gut, allerdings nicht ganz so zart wie gedacht und die rote Beete hatte echt Power mit der Schärfe. Thomas wählte einen Schweinebauch mit Kohlrabiperlen und auch er fand sein Essen sensationell. Das werde ich aber zu Hause auf keinen Fall kochen, so!
    Zum Abschluß bekamen wir jeder drei perfekte Süßkirschen auf Basilikum-Mandelcreme – wieder auf’s Haus. Selbstverständlich perfekt. Sehr niedlich konnte man diese mit kleinen Holzwäscheklammern essen.

    Was uns sehr im Restaurant gefallen hat, war der Service. Besteck wird zu jedem Gang frisch mit Handschuhen aufgelegt und niemals hört man Geschirrklappern. Serviert werden die Teller von zwei Personen, wobei die eine Person ein großes Tablett trägt und die andere serviert. Nett. Statt „guten Appettit“ wird ein freundliches „genießen Sie“ empfohlen (haben, haben wir).
    Aufmerksam, ruhig, nicht aufdringlich und doch leger empfanden wir die netten Mädels. Zum Schluß wird einem auch nett die Hand gereicht.Das Ganze wirkt überhaupt nicht überkandidelt oder aufgesetzt.
    Gesamt kann ich nur sagen – rundum perfekt. Wir haben in den 1 1/2 h entspannt, hervorragend gegegessen und werden dieses tolle Lunchangebot sicherlich nochmals nutzen.

    Zu empfehlen ist auch einen Blick in die HongKong Bar und die Waschräume. Da wurde Erinnerungen an HongKong durchaus geweckt und man möchte am liebsten in einen chinesischen Film der 20’er Jahre eintauchen.

    So, am Ende des Tages haben wir für Wasser, Wein, Espresso und Menü knapp 100€ bezahlt. Sehr gerechtfertigt!
    Wenige Tage später habe ich mir auch erstmal sein Kochbuch gekauft um festzustellen, wir brauchen eine neue Küche mit Dampfgarer, Vakuumiergerät, Wärmebox usw..

    Jetzt nochmals zum Preis des Abendmenüs: Also da gibt es eine Menge hochqualifiziertes Personal, das auch Geld verdienen will, liest man sein Kochbuch, wird einem klar wie gut und edel die Produkte sind, dass es die nicht für umme gibt und die Zubereitung auch nicht in 5 Min. abgeschlossen ist. So..und dann inkl. Atmosphäre ist es doch irgendwie auch günstig – oder besser seinen Preis wert.

    Unser Tipp: Wer den Herrn Raue mal live erleben möchte (wir haben in ein paarmal beim Lunch gesehen – unseren alten Nachbarn aus dem Wrangelkitz), Sterneküche (1 Michelin*) geniessen möchte – auf zum Lunch. War ein echtes Highlight. Schon der Lunch im Restaurant 44 war ganz toll, aber das Tim Raue Restaurant setzt noch einen drauf.

    http://www.tim-raue.com/


  2. Bar Raval zum Zweiten

    September 2, 2011 by Thomas

    Wir haben uns eine Menge Zeit gelassen um die Bar Raval erneut zu besuchen. Doch heute sollte es sein. Gespannt haben wir uns gegen 18 Uhr in der Bar eingefunden. Perfektes Wetter, die Sonne scheint und wir haben einen Platz an der Sonne, sprich draußen ergattert.

    Die Bedienung ist auch sehr schnell gekommen und wir konnten unsere Bestellung sehr schnell aufgeben. Wir hatten uns ja in unserem ersten Bericht ausgiebig über die gelangweilte, leicht arrogante Bedienung  ausgelassen. Ich muss feststellen, einfach sehr höflich, schnell und freundlich. Genau das Gegenteil was wir damals erlebt hatten. Das lässt auf einen schönen Abend hoffen.

    Was haben wir bestellt? Hier die kurze Auflistung:

    Allioli, Ensaladilla russa, Albondigas, Chocos, Croquetas, Patatas bravas und Tata de tomate – dazu eine Flasche Wasser und eine Flasche Wein – Macabeo Vidal insgesamt für gemütliche 49,80 €. Nicht teuer aber auch nicht preiswert. Ich würde mal sagen im guten Mittelfeld.

    Doch nun zum wichtigen Teil. Wie war das Essen? Ja, nicht einfach zu sagen. Der Tintenfisch war sehr gut, hätte noch ein Hauch von Salz vertragen doch das ist nun meckern auf hohen Niveau. Die Kartoffeln, nun ein wenig sehr langweilig, die Kroketten; ehrlich auch nicht der Hammer, die Ummantelung ein wenig weich und die Füllung  – Hühnchen und Seranoschinken ein wenig ungewürzt. Doch das größte Rätsel haben mir die Fleischbälle in Tomatensauce bereitet. Tomatensauce sollte würzig, frisch und halt tomatig schmecken. Diese, ich weiß nicht warum, hat eher sehr flach und pelzig geschmeckt. Ich vermute, ein großer Anteil von Zucker, sollte das Ganze noch retten. Es fehlte die Ausgewogenheit von Frucht, Säure und Zucker. Mediterane Kräuter und ein bisschen spanisches Temperament hätten nicht geschadet. Leider nicht gelungen. Die Fleischbälle waren ganz o.k. doch vom Hocker haben sie mich nicht gehauen. Ich erspare mir jetzt auf die restlichen Tapas einzugehen. Christiane selber fand den russischen Salat sehr lecker, welchen on top mit Tunfisch zubereitet wurde. Dieser war sehr würzig und für Frau Fischer das Highlight bei den Tapas. Das Problem der Küche ist der Mut zu Gewürzen. Alles ist halt ganz nett. Mehr aber leider nicht. Mir fallen auf Anhieb mindestens 3 andere Tapas Bars ein, welche eindeutig mir mehr Freude bereiten.

    Der Wein war sehr gut (Weiß, La Mancha) und was ich lustig fand, wir gehen und unsere Weinhändler Max kommt zum Essen. Die Weinhandlung kann ich nur empfehlen Köpenicker Weinladen in der Köpenicker Str / Kreuzberg.

    Mein abschließendes Urteil. Ganz nett aber eben kein Wow oder da muss ich wieder hin. Aber die Zeit vergeht…und manchmal auch zum besseren,..guckt mal hier


  3. Heinz Minki Reloaded CLOSED

    Juli 18, 2011 by Thomas

    Heinz Minki immer noch Heinz Minki?

    Seit Ende der vergangenden Woche nehmen wir Veränderung im Heinz Minki wahr.
    Plötzlich stehen Musikboxen im Biergarten, beschallen uns mit Musikund es ist einfach viel zu laut. Wie habe ich den stillen Biergarten geliebt, nicht laut, still und bescheidend. Nun gut, es gibt immer mal Veränderungen. Warten wir einfach ab was noch alles passiert.

    Der Gang zur Getränkeausgabe wird schon mehr als interessant. Was bestellen wir? Ein Büble Bier und einen Grünen Veltliner. Laut Aussage der Getränkeausgabe nicht mehr vorrätig. Wie kann da sein? Jede Menge Werbung liegt hier aus, zumindest für das Büble Bier. Eine Nachfrage bei dem Personal schafft Klarheit. Wir haben neue Inhaber, die Macher vom Tacheles. Und wenn man sich ein wenig umschaut entdeckt man diese auch. Ein wenig zu laut die Herren, ein wenig hektisch und ein wenig zu wichtig. Da kann man nur hoffen, die Jungs beruhigen sich langsam und wollen nicht einen zweiten Club der Vsionäre schaffen.


  4. Weltlaterne Kreuzberg

    Juli 10, 2011 by Christiane

    Nach einer echten miesen Woche (oder besser 2) wuchs in mir der Wunsch, den Abend in Uzo zu ertränken und wenn schon, dann meinetwegen auch mit Gyros, viel Zaziki und ein paar salzigen Tränchen auf den fritierten Sardinen. Daher verschlug es uns in die Kreuberger Weltlaterne, seines Zeichens ein alteingesessenes griechische Lokal in der Kohlfuhrter Straße unweit des Kottbusser Tors und des Fränkelufers. Ein paar Tische draussen, innen holzgetäfelt mit einem schönen alten Tresen und tollen s/w Fotografien von den Ufern. Nett. Die Karte verspricht preiswerte klassische Küche. Kleines Gyros, großes Gyros, Sardinen, Souvlaki, Grillteller, Fisch, Lamm. Keine Überraschungen – außer dem Preis. Das kleine (es war unglaublich viel) Gyros kostet gerade mal 6.90€. Als starter wählten wir die knusprigen Sardinen, die mir auch als Hauptgang gereicht hätten, ich fand sie würzig und vom Knusperfaktor ok, Thomas wünschte sie sich ein bisschen mehr rösch. Aber auch hier für knapp 7€ kann man nicht maulen. Mein kleines Gyros mit Pommes war sehr lecker, nur beim Zaziki hätte ich mehr bumms gewünscht, den fand ich ein bisschen lahm. Da fehlte mir noch ein bisschen Knoblauch und vielleicht ein wenig mehr Gurkenraspeln für die Frische. Thomas wählte einen klassischen Grillteller mit Souvlaki, Gyros und Bifteki. War alles prima aber keine kullinarische Offenbarung. Zum Schluß – endlich ein Uzo. Der reichte zwar nicht um das Elend der Woche zu ertränken, aber zumindest um den weitere Verlauf des Abends launetechnisch zu heben (Anmerkung: 1 Uzo = ich abgefüllt). Was mir gut gefiel, die vielen Stammgäste die alle nett und persönlich begrüsst wurden.
    Also wir können es empfehlen – wer aber richtig viel Uzo will, den empfehle ich den kleinen Griechen ein Stück Richtung Hermannplatz den Kotti runter. Da bekommt man gleich 1/4L auf den Tisch…
    www.kreuzberger-weltlaterne.de/


  5. Bali Sanur

    Juli 10, 2011 by Christiane

    Sanur ist ein kleiner touristischer Ort auf Bali, welcher weniger die Partygäste anzieht als vielmehr die ruhesuchende Touristen. Unser wirklich großartiges Hotel lag direkt am Strand und unmittelbar hinter dem exotischen Garten lag die „Hauptstrasse“ von Sanur. Auf ca. 8km bietet diese schmale Strasse, entweder Shops oder aber Restaurants. Die Qual der Wahl ist mehr als komplex und ich vermag gar nicht die vielen Restaurants zu beschreiben, die wir alle besuchten.
    Aber ein Gericht, welches ich immer wieder bestellte und in vielen Varianten erhielt, möchte ich doch erwähnen – und am allerbesten ist das Gericht im Jegeg – einem kleinen, sehr netten Restaurant.
    Bei diesem Gericht handelt es sich um einen schlichten Avocadosalat mit Garnelen und im positiven Falle mit einem würzigen Limonendressing, frischen Kräutern und etwas Salat. Im nicht so guten Falle, nehme man von Knorr die rosa Cocktailsauce oder auch als Sauce American bekannt und erschlage die kleine unschuldige gestorbene Avocado damit. In den 15 Nächten auf Bali haben wir uns rauf und runter gegessen – vom Jimberan Beach mit Sunset Dinner und Seafood bis zum Cat & Fidle mit original Fish & Chips aber auch das berühmte Mi Goreng und Bamo Goreng landete auf unseren Tellern als auch wunderbare Lammsteaks und Sirloinsteaks aus Australien, Sandwiches und und und. Es ist schön abends im Restaurant zu sitzen, erfrischende Tücher gereicht zu bekommen, der manchmal guten, manchmal miserablen Livemusic zu lauschen und weil der Magen mal wieder nicht so will, vorsichtig ein paar Schlückchen Arrak schlürfen und darauf hoffen, der Urlaub geht nie, nie wieder zu Ende und wie lecker jetzt wohl ein Schnitzel wäre. Für alle die kulinarisch sich einmal durch die ganze Welt futtern können, den Abend auf einem „Daybed – was für ein Widerspruch“ – ausklingen wollen lassen, dann auf nach Bali.
    Achtung: der Wein ist superteuer und empfiehlt sich daher nicht ganz für passionierte Weintrinker mit Durchschnittsbudget


  6. Bangkok Food

    Juli 10, 2011 by Christiane

    eine Zeitlang war es hier im Blog recht ruhig, das lang aber weniger daran, dass wir dem Essen oder Essen gehen abgeschworen haben, als vielmehr, dass wir ein paar Wochen in Bangkok und Bali waren.
    Nun gut, berichte ich jetzt einfach mal von unseren Erlebnissen aus der Stadt der Engel.
    Schon am ersten Tag verliefen wir uns auf einem Markt, der voll von kleinen wussligen Menschen war. Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem kleinen Restaurant, von dem wir hofften authentisches Thai-Food zu bekommen. Auf dem Markt begegneten wir auch gleich fliegenden Garküchen mit Würstchen, irgendwelchen Bällchen, gegrillten oder fritierten Kakerlaken, Satays und vielem mehr. Doch halt, was habe ich da gerade geschrieben? Ja, fritierten Kakerlaken, Grillen oder Würmer. Eindeutig waren dies Insekten die ich gar nicht leider kann als fingerfood im Angebot…brrrr…nachdem wir so zu sagen eine kleine Ernüchterung verspürten eilten wir weiter durch die erdrückende Enge, wurden unseren europäischen Essgewohnheiten bewusst und versuchten unseren noch nicht den hiesigen Verhältnissen angepassten Appetit in ein uns kulinarisches Etablisment zu steuern. Leider in Bangkok gar nicht einfach (wir waren im Bankenviertel). Restaurants sind dort mehr als rar. Nach langem suchen fanden wir dann eine Pizzaria, welche wir dankbar in der unglaublichen Schwüle aufsuchten. Noch dankbarer aßen wir unsere Pizza…die gar nicht mal so übel war. Pizza halt und ohne cockroach topping.
    Ab Abend fanden wir wiederum nach langen suchen, ein kleines Restaurant in einem Hinterhof versteckt, der zwar recht karg war, aber Essen, Ventilatoren und Trinken bot.
    Wir bestellten irgendwas aus der Karte mit den bunten Bildchen und bekamen – ja chinesisches Essen, welches ganz ausgezeichnet schmeckte. Dazu Singha Bier und der erste Tag war gerettet.
    Am nächsten Tag verschlug es uns nach einem Ausflug auf dem Khong in eine der berühmten Malls – das Siam Center. Nachdem wir wiedermal hungrig waren, verschlug es uns sogleich in den Foodcourt. Ich hatte ja schon beeindruckende Foodcourts in Singapur, KL und Hong Kong gesehen, aber das war unbeschreiblich! Essen aus allen Herren Länder, Cinnamon Rolls – ein ganzer Stand, quitschbunte Süßigkeiten, Cannolis, Satays, Würstchen, Thai Food, Indian, Chinese, Sushi, Korean, Italien. Tapas..alles!!!! Wire versuchten es mit Phad Thai und irgendeinem anderen klassischen Gericht und beides war für ein Foodcourt wirklich gut. Ich finde es, außer man traut sich an die Garküchen – ist es nicht einfach in Bangkok Essen zu gehen, da es gar nicht soviele Restaurants gibt. In der Nähe der berühmten Silom Road kann es dann passieren, dass man in eine Tapabar gehen will und es sich um einen Puff handelt. Also Augen auf….


  7. Weinstube Klösterle, Bad Cannstatt

    Mai 4, 2011 by Christiane

    lt. der Taxifahrerin die älteste Gastsstätte der Welt, lt. Internet eher das älteste Haus von Bad Cannstatt. Schief, krumm und verwinkelt wie es nur im süddeutschen stehen kann, präsentiert sich die kleine Gaststätte. Wobei das nicht ganz korrekt ist, so niedliche Fachwerkhäuser stehen auch in Quedlinburg oder anderen kleinen Orten im Harz. Egal, nachdem wir ewig auf ein Taxi gewartet haben waren wir endlich in dem kleinen, gemütlichen Lokal. Alles auch hier verwinkelt, klein urgemütlich.
    Der Begriff urgemütlich muss 1432 für die Weinstube Klösterle erfunden worden sein.

    Eine handgeschrieben Karte versprach wieder leckere schwäbische Genüsse. Von Nierle im Lembergersößle oder Kutteln, Spätzle, Rostbraten, Spargel, Fleischküchle, Kartoffelsalat und..und..und. Ich entschied mich für 1/2 und 1/2 was in Übersetzung steht für: Fleischküchle (Boulette, Fleischpflanzerl, Frikadelle), 2 Maultäschlä und Katoffelsalat für 9,80€. Der Kartoffelsalat war superlecker (ach wie schön meine alte Heimat), deutlich besser als am Tag zuvor im Sanwald in Sttgt. Mitte. Das Küchle, so wie ich es gelernt habe, ganz locker und luftig mit nem kleinen Sößle. Maultaschen werden wohl nie so mein Ding sein, obwohl auch diese schön gewürzt waren und der Nudelteig eher einem WanTan entsprach als einem schwäbisch dicken Nudelteig. Mein einer Kollege wählte grünen Spargel mit selbstgemachter Hollandaise (Kollegen sind sich nicht wirklich sicher ob selbstgemacht. Nach ein bisschen hin und her bekam er als Vegetarier das Gericht auch ohne Schweinerücken, welches bei der Wirtin ein wenig entsetzen und Verwunderung auslöste. Der Spargel war knackig, Flädle (Übersetzung: Eierkuchen, Pfannkuchen) auch zufriedenstellend. Lächeln gab es über die Beilagensalate, da die wie der der Name sagt, natürlich nur auf einen kleinen Teller passten. Olaf schien ebenfalls mit seinen gschmelzten Maultäschlä und dem Kartoffelsalat sehr zufrieden zu sein. Till berichtete, sein Schweinerücken sei sehr zart gewesen und auch Lars wirkte sehr zufrieden mit dem Rostbraten. Im gesamten waren wir sehr zufrieden. Mein Highlight bleibt aber dsas Sulzerrainerstüble – von der Preis/Leistung unschlagbar. Und die Einrichtung, nun einfach kurios geschmacklos.

    Die Weinstube Klösterle ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Reservierung unbedingt. Im Sommer, wenn schön warm, kann man auch ganz zauberhaft draussen im Biergarten sitzen und gedankenverloren auf das Heimatmuseum blicken und sich fragen – gibt es eine Tafel die das Wort Urgemütlich am Klösterle festmacht?

    Weinstüble Klösterle zu finden
    http://www.qype.com/place/65562-Weinstube-Kloesterle-Stuttgart


  8. Sulzerrainstueble in Bad Cannstadt

    Mai 2, 2011 by Christiane

    aktuell findet der Online Motor mit Deutschland im Schwabenländle – genauer gesagt in Stuttgart statt. Statt am 01.05 ordentlich zu Hause in Kreuzberg zu randalieren, verschlug es uns gegen Abend nach Bad Cannstadt. Klar, dass man sich der Landeshauptstadt erstmal kulinarisch nähern muss. Qype & Places herangezogen und so landeten wir im Sulzerrainstüble unweit des Hotels.
    Der Laden hat gerade 12-14 Plätze und ist, nun, erinnerungswürdig. Überall Hexenfiguren, Masken, Schmideeisenrosen, Kupferlampen an Butzenscheiben, lachsfarbene Wände… Auweia – hier soll man gut Essen? Aber als gebürtiger Schwabe weiß ich ja, in der finstersten Kaschemme bekommt noch was ordentliches. Und so war es dann auch. Klar bestellte ich einen Zwiebelrostbraten mit Soß und Salat für 9,80€. Mindesten 200g ordentlich abgehangenes Fleisch lagen lockend unter einem würzigen Zwiebelsößchen. Yummy. Der Salat würde ich jetzt sowohl optisch als auch geschmacklich einfach ignorieren. Die Kollegen wählten sowohl den Rostbraten mit Spätzle, Spargel mit brauner Butter und Salzkartoffeln und ein Jägerschnitzel. Ja, ein echtes aus echtem guten Jäger und nicht panierte Jagdwurst. Alles preislich unter 10€. Kann man nicht meckern. Die Kollegen wirkten auch alle ganz zufrieden.
    Mit so gut gefüllten Bäuchen konnte man auch ganz locker die Einrichtung ignorieren. Die Wirtin war richtig lieb, nett und sehr bemüht.

    Da hat’s des Herrgottle guat mit uns gmeint

    http://sulzerrainstueble.npage.de/index.html


  9. Schlesisch Blau in der Köpenicker Straße

    April 24, 2011 by Christiane

    heute morgen fragte Thomas mich “ sind wir zu mäkelig“. Hmmmm, möchte ich weder verneinen noch bejahen. Wir wollen einfach nur gutes Essen für einen angemessenen Preis. Wie kommen wir auf diese Unterhaltung? Ganz einfach, obwohl das Schlesisch Blau praktisch vor unserer Haustüre liegt, waren wir gestern Abend zum ersten Mal mit unseren Freunden den Strafis da. Für 17 € gibt es ein 4-Gänge Menü. Kann man nicht meckern. Gestern gab es zwei Suppen eine Spinat- und eine Spargelsuppe zur Auswahl. Die holt man sich selber von der Kochmaschine. Danach bekommt man Salat in der hübschen Schüssel auf den Tisch und kann zwischen diversen selbstgemachten Essigen wählen. Dazu Brot & Butter. Danach die Qual der Wahl zwischen 3-4 verschiedenen Hauptgängen, gestern Seelachs, zweierlei vom Lamm, Schweinebauchkrustenbraten, Boeuf Burguignon und Maultatschen, danach Desserts diverse Tartes.
    Wir probierten beide Suppen aus und waren uns recht einig, dass beide alles andere als gut waren. Die Spinatsuppe schmeckte nur nach gehäckselten Spinat mit deutlich zu wenig Geschmack. Die Spargelsuppe war schlecht legiertes Spargelwasser. Nicht cremig nicht sonderlich geschmacklich gewürzt. Hmmm das ist das hochgelobte Essen vom Schlesisch Blau? Na ja.
    Der Salat war eine hübsche Mischung diverser Sorten inkl. Sprossen. Nichts auszusetzen. Danach wählten wir alle einen anderen Hauptgang. Mein Wahl fiel auf das Boeuf. Meine Erwartungshaltung war zart im Mund zerfallendes Fleisch, würzig sämige Sauce, kräftiges Kartoffelpüree. Das Fleisch zerfiel nicht, die Sauce war dünn, wässig und geschmacksarm. Das Püree ließ ne Menge Salz vermissen. Der Spargel war gut und wunderbar bissfest. Thomas sein Lamm mit den Ratatoille war ok, aber nicht dem entsprechend was Thomas sich vorgestellt hat. Langweilig fiel das Wort. Torsten war mit seiner Schweinekruste (sah lecker aus) sehr zufrieden, Soße, Kraut prima. Claudia nannte ihren Fisch eine zwei minus. Als Dessert entschieden wird uns dann für die Mousse au Chocolate Tarte und Limonentarte. Beides lecker. Mittlerweile war der Landen superlaut, warm und wir entschieden in den Salon Schmück auszuwandern. Der Service, Andechser Bier und Grauburgunder waren prima. 17 € für ein Menü hin oder her, es war besseres Kantinenniveau und alle Schlesisch Blau Fans werden uns sicherlich lynchen, aber das war echt nichts. Gerade bei Hausmannskost – und gerade wenn diese aus Frankreich kommt, erwarte ich mehr Aroma. Mein Bouef lies den Burgunder in der Soße missen und auch Bouquet Garni hätte nicht geschadet und die Kartoffeln wollten sicherlich nicht für dieses Fade Püree sterben.


  10. Lebensmittel in Mitte

    April 24, 2011 by Christiane

    Eine Weile war es ganz still um uns, aber die Biergartensaison ist eröffnet und unsere Lieblingsplätze von letztem Jahr mussten natürlich erstmal besucht werden. Zu nennen ist da der Floriansgarten und das Deckshaus. Letzteres war vor kurzem der Ausgangspunkt zu einem – so geplanten – netten Abendessen mit einem Freund im Restaurant Lebensmittel in Mitte in der Rochstraße. Hohe Wände mit schönen Regalen voller kleiner Köstlichkeiten und ein Einkaufstresen mit Landjäger und anderen Schweinereien lassen schon einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Karte klingt ebenfalls verheissungsvoll. Schnitzel, Steak Tartare, Tafelspitz, Vesper und..und.. yummi. Wir wählten dann auch das Wiener Schnitzel, Steak Tatare und den Tafelspitz. Dazu Bier aus Augsburg.
    Als Starter bekamen wir noch eine kleine Sülze, die obwohl ich Sülze überhaupt nicht mag, fairerweise echt lecker war.

    Das Brot dazu sah köstlich aus, war aber leider ein wenig trocken.
    Dann kamen unsere Hauptspeisen. Mein Schnitzel, groß, braun und einer riesigen Portion Kartoffelsalat.

    So und jetzt mal meckern. Das Schnitzel war mehr als nur totgebraten. Es war so was von mausetod und somit ungeniessbar- Schon lange habe ich nichts mehr zurückgegeben, aber dieses ja. Oben schwamm auch noch das Fett. Der Kartoffelsalat am Anfang sehr würzig und lecker war aber nach ein paar Bissen einfach zu salzig. Der Tafelspitz geschmacklich ganz gut.

    Sehr großzügige Scheiben aber ein bisschen zu dick. T. meinte, die Bisse wurden immer länger im Mund. Thomas war mit seinem Tatar ganz zufrieden, aber verglichen mit dem im La Cocotte, noch deutlich schwächer – sowohl von der Optik als auch den Beilagen.

    Tja, also das war echt nichts. Wären wir besser mal auf dem Deckshaus bei Matjes und strammen Max geblieben. Service war im Lebensmittel in Mitte nett, das Schnitzel wurde anfänglich als versehen berechnet dann doch storniert – oder besser von mir gegen Landjäger, Seelen und co. eingetauscht.